Regina Klausmann aus Hardt und Joshua Krüger aus Eppingen gehen für ein jahr nach Tansania, um zu helfen. Foto: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwei Freiwillige bereit für ihren Dienst / St. Franziskus feiert seinen traditionellen Same-Sonntag auf andere Weise

Hardt/Villingen-Schwenningen. Regina Klausmann aus Hardt und Joshua Krüger aus Eppingen bei Heilbronn werden ab Anfang September für ein Jahr in die Partnerdiözese Same in Tansania. Jetzt wurden sie in der St. Franziskus-Kirche in Schwenningen der Gemeinde vorgestellt.

Überrascht waren die Gemeindemitglieder der St.Franziskus-Kirche in Schwenningen, als sie am Sonntagmorgen zum Gottesdienst kamen und am Taufstein ein selbst gebautes Modellboot sowie eine große Anzahl von brennenden Kerzen sahen.

Die Absicht war, der Tausenden von Opfern zu gedenken, die – meist aus Afrika oder dem Nahen Osten flüchtend – im Mittelmeer den Tod fanden, finden und sicher auch weiter finden werden.

Traditionell ist der Gute-Hirten-Sonntag in der St.Franziskus-Gemeinde der "Same-Sonntag"; bei ihm steht die seit mehr als 30 Jahren bestehende Partnerschaft mit der Diözese Same im Mittelpunkt. Diesmal jedoch war ein Außerordentlicher Missio-Sonntag zu feiern.

Ob in der Lesung das Bild der mächtigen Zeder oder im Evangelium das des klitzekleinen Senfkorns verwendet wurde, immer ging es um Klein und Groß, um Macht und Ohnmacht, um Stärke und Schwäche und immer wieder um das Verhältnis von Mensch und Gott.

Es ist der Geist der Utopie: "Den willkürlich handelnden Mächtigen nimmt Gott irgendwann ihre Gewalt, die Ohnmächtigen und Kleingemachten setzt er in ihre Rechte ein" (aus dem Missio-Predigttext von H.D. Stäps). Papst Franziskus wünscht sich eine missionarische Kirche, die an die Ränder von Welt und Gesellschaft geht und sagte wörtlich: "Jede Christin, jeder Christ und jede Gemeinschaft ist berufen, Werkzeug Gottes für die Befreiung und die Förderung der Armen zu sein." Dann wird die Welt so sein, wie der nigerianische Künstler Tony Nwachuwka sie in seinem "Bild des Lebens" zeigt, das auf einer Gebetskarte vorlag: "Das Reich Gottes ist Leben, es ist Freude."

Jenen richtigen Begriff von Utopie, nämlich nach dem auch zu handeln, was man erkannt hat, zeigen die beiden künftigen Freiwilligen Regina Klausmann aus Hardt und Joshua Krüger aus Eppingen bei Heilbronn. Regina Klausmann wird ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei den "Little Sisters of St. Francis" ableisten, die eine Schule und ein Behindertenzentrum führen. in den umliegenden Dörfern wird sie sich nützlich machen können, wenn die Sisters die "Ärmsten der Armen" besuchen.

Joshua Krüger wird, wie die bisherigen acht Freiwilligen, vielfältige handwerkliche Tätigkeiten ausüben, aber auch die Gelegenheit haben, an der von den "Brothers of Hedaru" geleiteten Schule in Chanjale zu unterrichten. Beiden Freiwilligen ist das Wort "sozial" besonders wichtig, "etwas für das Gemeinwohl zu tun, und das bedeutet für mich auch die Unterstützung der Schwächeren", so wie ein Sprichwort aus Tansania es meint: "Wichtig ist nicht, wo du bist, sondern was du tust, wo du bist." Wenn man die Freiwilligen mit einer Zuwendung für ihr "Reverse-Programm", für das sie selbst 800 Euro aufbringen sollen, unterstützen will oder während Joshuas Freiwilligenjahr Rundmails bekommen möchte, kann sich im Internet unter josh.krueger@rocketmail.com melden.