Gut besucht war der Infoabend in Hardt über neue Förderprogramme für die Landwirtschaft. Stefan Wiest rechnet Fördermöglichkeiten vor. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Infoabend über neue Förderprogramme

Von Christoph Ziehaus

Hardt. In den Stallbau investieren trotz erneuter Talfahrt bei den Milchpreisen? Neue Förderprogramme sollen die Wirtschaftlichkeit der Bauernhöfe verbessern. Die Landschaftsentwicklungsverbände (LEV) Mittlerer Schwarzwald und Kreis Rottweil stellten mit dem Landwirtschaftsamt die neuen Richtlinien des Agrarinvestitionsprogramms im Gasthaus Kreuz in Hardt vor.

Um die Betriebe langfristig zu sichern, seien meist Investitionen in die Tierhaltung nötig, sagte Susanne Kopf vom LEV in Schiltach. Sie betonte die Notwendigkeit von landwirtschaftlicher Nutzung zur Pflege der Wiesen im Schwarzwald. Das verfolgten auch die veränderten Programme, verwies Stefan Wiest auf die Förderung für eine bessere Wirtschaftlichkeit in der Produktion (Teil A) und zusätzlicher Einkommen für die Höfe (Teil B). Stallbauten müssten für den Tierschutz die Haltungsformen verbessern bei einem Tierbestand von höchstens zwei Großvieheinheiten (eine Kuh) pro Hektar.

Für erhöhten Klimaschutz sollten Wärmetauscher und Lüftungssysteme eingesetzt werden. Die Produktion soll sich nach anerkannten Zeichen für Lebensmittel ausrichten, wie der Einsatz gentechnikfreier Futtermittel für Milchvieh. Auch Investitionen in Melktechnik und Fütterungsanlagen werden gefördert, aber keine für Maschinen- oder Lagerhallen.

Mindestens 20 000 Euro müssen investiert werden und bei 750 000 Euro ist Schluss mit der Basisförderung von 20 Prozent der Nettokosten. Besonders tiergerechte Haltung kann zusätzlich für Rinder mit zehn, für andere Tierarten bis 20 Prozent gefördert werden. Spätestens sechs Monate nach Antragstellung kommt der Zuwendungsbescheid vom Regierungspräsidium Freiburg und erst dann darf gebaut werden.

Wer zusätzliches Einkommen durch Veredlung und Vermarktung seiner Erzeugnisse schaffen will, kann mit einem Zuschuss von 25 Prozent rechnen. Das gilt auch für Dienstleistungen wie ein Hofcafé, Pensionspferde oder Räume für Feriengäste auf dem Bauernhof. Stefan Wiest betonte, "Betriebsentwicklung ist nicht gleich Wachstum", auch Arbeitserleichterung sei eine gute Entwicklung. Förderung von Investitionen sei gerechtfertigt, denn vom Verbraucher geforderter "Platz und Struktur im Stall kostet Geld".

Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen stellte Norbert Donath vor und deren Absicherung Helmut Maier. Stefan Wiest rechnet Fördermöglichkeiten vor.