Beim Rundgang durch den Betrieb der Schreinerei Flaig: Nicht nur der "kreative Innenausbau", mit dem der Betrieb firmiert, überzeugte den CDU-Bundestagsabgeordneten Volker Kauder (zweiter von rechts neben Landrat Wolf-Rüdiger Michel). Viel Lob gab’s auch für Mut und Weitsicht des Hardter Unternehmers Hubert Flaig (rechts). Foto: King Foto: Schwarzwälder-Bote

Kauder zu Gast bei Schreinerei Flaig / Lob für das Unternehmen, Sorgen um die Politik

Hardt (rk). Beim letzten von knapp 40 Terminen seiner Sommertour im Wahlkreis rundete CDU-Bundestagsabgeordneten Volker Kauder den Themenkomplex Handwerk mit einem Besuch in Hardt ab.

Beim Besuch der Schreinerei Flaig in dem erst wenige Tage zuvor eingeweihten Neubau Werk II präsentierte sich dem CDU-Politiker und zahlreichen Hardter Mitbürgern ein modernes Unternehmen, das – vor 108 Jahren als Familienbetrieb gegründet – kontinuierlich erweitert worden ist und den heutigen Anforderungen entsprechend auf der Höhe der Zeit ist.

Geschäftsführer Hubert Flaig erwähnte gegenüber Kauder, dass er seine Entscheidungen stets im Blick auf die nächsten 20 Jahre in gutem Einvernehmen mit seiner Frau Waltraud treffe. Kauder berichtete, dass in vielen Handwerksunternehmen die Frau an der Seite des Chefs eine entscheidende Rolle spiele, nicht nur als diejenige, die "eben das Büro macht".

Die mutigen Entscheidungen, die Hubert Flaig mit der Erweiterung seines Unternehmens getroffen habe, fanden das besondere Lob von Volker Kauder, der beim gemeinsamen Essen von Maultaschen und Kartoffelsalat davon sprach, dass ihm um die Zukunft von Handwerksbetrieben nicht bange sei, wenn sie offensiv und optimistisch nach außen aufträten.

Bürgermeister Herbert Halder bedankte sich bei der Unternehmerfamilie, dass sie bereit gewesen sei, für den Termin mit dem Vorsitzenden der Bundestagsfraktion ihre Räume anzubieten.

Auch bei der Hardter Gesprächsrunde wurde Kauder mit der Frage konfrontiert, die ihm während der zwei Wochen Sommertour imnmer wieder gestellt worden sei: Welche Folgen hat die Zerschlagung des bewährten Schulsystems, das über viele Jahre hinweg eine gute Grundlage gewesen sei, für die Nachwuchsgewinnung junger Leute für das Handwerk. Der Trend zum Gymnasium, zu einem großen Teil abseits der jeweiligen Qualifikation, weiterhin kräftig kritisiert.

Die großen bundes- und weltpolitischen Sorgen beschrieb Kauder mit dem Anwachsen der Flüchtlingsströme und den Herausforderungen und dramatischen Entwicklungen im Nahen Osten. Kauder machte auch deutlich, dass bei der Diskussion um Griechenland die Frage von mehr oder weniger Euro nicht mehr entscheidend sei. Wie fragil die Lage werde, zeige alleine schon die jüngste Entwicklung in der Türkei – ein weiterer schwerer Brocken, bei dem alle Staatskunst vonnöten ist, um die Lage stabil und Europa zusammen zu halten.

Landrat Wolf-Rüdiger Michel und Bürgermeister Herbert Halder gingen in der Runde auf ebenfalls aufgeworfenen Fragen nach d weiteren Entwicklung in der Asylpolitik ein. So stellte Michel fest, dass die Stimmung gegenüber den Flüchtlingen (noch) erheblich besser sei als vor 20 bis 25 Jahren. Er äußerte aber auch die Sorge, dass angesichts der zu erwartenden weiteren Flüchtlingsströme Probleme auf den Kreis und auf die Gemeinden zukämen, die großer Anstrengungen bedürfen: "Was ist, wenn wir einmal Turnhallen beschlagnahmen müssen, um dort Flüchtlinge aufnehmen zu müssen?" Deswegen unterstützen beide, Landrat und Bürgermeister die Forderung der kommunalen Spitzenverbände im Land, dass die Landesregierung endlich die Voraussetzungen für die schnellere Durchführung der Anerkennungsverfahren schaffen müsse und abgelehnte Asylbewerber auch tatsächlich abschiebe.

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