Fühlten sich wohl in der Gemeinschaft der großen Kolpingfamilie: Die Hardter Delegation in Köln. Foto: Haberstroh Foto: Schwarzwälder-Bote

Besuch des Kolpingtages 2015 in Köln wird zum einmaligen Erlebnis für die Teilnehmer aus Hardt

Von Judith Haberstroh

Hardt. Glauben als Erlebnis: Einen Gruppe aus Hardt fuhr zum "Kolpingtag 2015" in Köln. Die Teilnehmer berichten von einem "einmaligen und unvergesslichen Erlebnis".

Mehr als 15 000 Mitglieder von Kolpingfamilien aus ganz Deutschland und aus dem Ausland waren der Einladung zum dreitägigen Treffen in die Domstadt gefolgt. Anlass war der 150. Todestag von Adolph Kolping. Vielen war der Kolpingtag vor 15 Jahren noch in lebendiger Erinnerung, er hatte damals ein lebendiges Zeichen nach innen und außen gesetzt. Und dies wiederholte sich auch beim Kolpingtag 2015 am Sitz des Verbands in Köln: ein spirituelles Ereignis, Impulsgeber für die verbandliche Arbeit vor Ort, die Dokumentation eines lebendigen katholischen Sozialverbandes zu Beginn des 21. Jahrhunderts, der selbstbewusst die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft ganz im Sinne von Adolph Kolping annehmen will.

Der Erzbischof von Köln, Maria Kardinal Woelki, und Oberbürgermeister Jürgen Roters hatten die Schirmherrschaft des Treffens übernommen. Mehr als drei Jahre lang hatten die Vorbereitungen zu diesem Großereignis gedauert. "Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht" – wie ein roter Faden zog sich dieser Auftrag Adolphs Kolping durch die drei Tage. Alle Teilnehmer erhielten am Eingang den Kolpingtagsschal in kolping-orange und mit dem Logo, im Foyer der Arena gab es Infostände, Mitmachangebote und Darbietungen. Nach Öffnung zog der Chor "Voices Unlimited" die Kolpingtagteilnehmer mit Gospels und Spirituals in ihren Bann.

Unter dem Motto "Mut tut gut" startete dann das Hauptprogramm mit einer bunt gemischten Auswahl an Künstlern. Dabei waren bekannte Mitwirkende, wie die Big Band der Bundeswehr, die mit zwei Auftritten brillierte, der Kabarettist Matthias Brodowy und der Musicaldarsteller Maximilian Mann, aber auch neue Gesichter wie "The Voice of Germany"-Kandidat und Titelheld des Kolpingmagazins, Florian Boger. Musikalischer Stargast des Abends war die Gruppe "The Baseballs". Höhepunkt der Grußworte war die aufgezeichnete Ansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die der Arbeit der Kolpingfamilien Respekt und Dankbarkeit zollte.

WDR-Moderatorin Yvonne Willicks wurde an diesem Abend spontan in Kolping aufgenommen. Sie freute sich am Samstag über die Unterstützung und die Abgabe von über 25 000 Paar Schuhen, deren Erlös einem Projekt der Kolpingjugend im Diözesanverband Köln zugute kommt.

Am Samstag startete die Gruppe mit einem Rundweg ausgewählter Lebensstationen von Adolph Kolping in Köln. Zahlreiche Angebote warteten den ganzen Tag über in der Stadt: Vorträge, Gedenkveranstaltungen, Dialoggespräche und Gebetsangebote. Viele versammelten sich auch in der Minoritenkirche am Grab von Adolph Kolping, unzählige Lichter zeugten davon. Auf dem Neumarkt wurde die Aktion "Mein Schuh tut gut" mit Yvonne Willicks zu einer Kundgebung gegen Fremdenfeindlichkeit und für eine Willkommenskultur.

Ein weiterer Höhepunkt war am Samstagabend das Musical "Kolpings Traum" wiederum in der Lanxess-Arena. Erzbischof Nikola Eterovic überbrachte als Botschafter in Deutschland die Grüße und Wünsche von Papst Franziskus. Maximilian Mann brillierte als junger Adolph Kolping, der seinen Traum verwirklichen konnte. Auch 150 Jahre danach lebt sein Traum und hat sich zu einem weltweit tätigen Verband mit mehr als 40 000 Mitgliedern auf der ganzen Welt entwickelt.

Der Sonntag stand unter dem Motto "Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht", dies zog sich wie ein roter Faden durch das Abschlussprogramm und den Gottesdienst. Im abwechslungsreichen Programm wurden mutmachende Menschen und Projekte aus dem Verband vorgestellt. Artisten traten auf, es gab Filmbeiträge und Gespräche. Der Tag wurde zu einem Fest des Glaubens, der Gemeinschaft und des Aufbruchs. Den Abschlussgottesdienst zelebrierte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Konzelebranten waren der Erzbischof Nikola Eterovic, Bundespräses Josef Holtkotte, Ehrenbundespräses Alois Schröder, Generalpräses Ottmar Dillenburg und Generalpräses Heinrich Festing. Mit am Altar waren die Landes- und Diözesanpräsides aus dem Kolpingwerk sowie die Nationalpräsides. Der lebendige Gottesdienst berührte und wurde zu einem Gemeinschaftserlebnis. Man spürte die Verbundenheit von über 15 000 Kolpinggeschwistern, die die Arena erfüllten.