Bürger sehen in Gewerbegebiets-Ausweisung im Burschachen zusätzliche Belastung / Zwei Gegenstimmen

Von Christoph Ziechaus

Hardt. Auch in der erneuten Offenlegung zur "5. punktuellen Änderung" des Flächennutzungsplans 1998 gab es erhebliche Bedenken zur Ausweisung für das Gewerbegebiet II Burschachen/Katzenmoos in Hardt.

Nicht nur die "üblichen Verdächtigen" bei der Versiegelung von Flächen, wie der Landesnaturschutzverband, wollen den Flächenverbrauch eindämmen und sehen mit der Ausweisung von Gewerbeflächen zu viele Lebensräume vernichtet. Auch zwei Bürger in Hardt haben Hinweise und Anregungen schriftlich eingebracht, denen sich 27 Bürger mit ihrer Unterschrift anschlossen. Thomas Grözinger vom Planungsbüro stellte diese Anregungen im Gemeinderat vor. Die Bürger sahen "verträglichere Alternativen" zur Ausweisung im Burschachen und hielten die Verkehrsanbindung über die Zufahrt zur Pfarrer-Langenbacher-Straße "nicht ideal". Dirk Lachenmaier befürchtete, das Dorf werde "durch den industriellen Verkehr zusätzlich belastet".

Für die Gemeinde gebe es keine Alternative, verwies Bürgermeister Herbert Halder auf den "unmittelbaren Bedarf" für neue Flächen. Durch neue Vorschriften könne man nicht einmal mehr einen Handwerksbetrieb ansiedeln, weil alle gewerblich nutzbaren Flächen vergeben seien. Auch eine andere Erschließung sei nicht möglich, denn die ursprünglich vorgesehene Umfahrung durch den Wald im Burschachen werde sicher nicht in den nächsten 20 Jahren realisiert.

Kritisiert wurden auch der Eingriff in die Waldflächen und der Flächenverbrauch trotz des demografischen Wandels; außerdem befürchteten die Unterzeichner einen stark steigenden Wasserverbrauch durch Industriebetriebe. Die Bevölkerungsentwicklung wirke sich nicht auf den Bedarf der Industrie aus und ein großer Anstieg beim Wasserverbrauch sei nicht zu befürchten, verwies der Planer auf Erfahrungswerte. Nur über ein neues Verfahren sei eine Verlegung des Gewerbegebiets möglich, sollten sich andere Möglichkeiten ergeben, wurde die Hoffnung von Joachim Hilser gedämpft.

Gegen die Stimmen von Dirk Lachenmaier und Wilfried Bernhardt wurden die Empfehlungen an den gemeinsamen Ausschuss beschlossen.