Neuaufgenommene, Vorstand und Geehrte bei der Kolpingfamilie Hardt am Gedenktag. Fotos: Haberstroh Foto: Schwarzwälder-Bote

Kolpinggedenktag: Feierlicher Gottesdienst würdigt Adolph Kolpings Werk / Zwölf neue Mitglieder

Von Judith Haberstroh

Die Kolpingfamilie Hardt feiert den Kolpinggedenktag mit einem feierlichen Gottesdienst, Gedenk- und Nikolausfeier. Zwölf neue Mitglieder wurden aufgenommen.

Hardt. Bundespräsident Joachim Gauck würdigte Adolph Kolping in Köln zu seinem 200. Geburtstag 2013 als wegweisenden Sozialreformer. Sein Aufruf zu sozialem Engagement sei noch immer hochaktuell. Am 4. Dezember jährte sich der Todestag von Adolph Kolping zum 150. Mal.

Mit einem feierlichen Gottesdienst begann der Kolpinggedenktag in Hardt. Vorbereitet wurde er von Klemens und Simone Dieterle. Pfarrer Eberhard Eisele hielt den Gottesdienst, bei dem Adolph Kolping im Mittelpunkt stand. Durch das Handeln als Christen bekomme die Welt ein menschliches Gesicht, sagte Eisele. Kolping habe vorgelebt, die Nöte der Zeit zu sehen und zu handeln.

Unter der Leitung von Rebekka Rapp gestalteten die Fisherman’s Friends den Gottesdienst mit, "Aufstehn, aufeinander zugehen, voreinander lernen" sangen sie zu Beginn und wiesen so auf die Aufgaben in der Kolpingsfamilie hin. Mut tut gut, das Leitwort des großen Kolpingtages in Köln prägte auch den Gottesdienst.

In den zwei Gemeinden der Seelsorgeeinheit Sulgen und Hardt werde der Kolpinggedenktag gefeiert, so Eisele. Die Kolpingfamilie Sulgen könne ihr 90-jähriges Bestehen feiern, die Kolpingsfamilie Hardt sei 1951 gegründet worden. Kolping sei Priester und Seelsorger mit großem Gottvertrauen, Sozial-reformer, Publizist, Erzieher und Lehrer gewesen, der mit großer Energie, Fleiß und Willen die Dinge angepackt und geändert habe. Eisele sagte, 1849 sei der erste Gesellenverein gegründet worden, heute umspanne das Kolpingwerk weltweit 450 000 Mitglieder. Die soziale Sorge um die Menschen habe Kolping geprägt, daneben sei ihm der Familiengedanke sehr wichtig gewesen.

In den Fürbitten wurde auch der verstorbenen Mitglieder der Kolpingfamilie gedacht. Bei "Shepherds Run", zur Kommunion gesungen, war Rebekka Rapp als herausragende Solistin zu hören. Den Unterschied zwischen Kraft und Mut zeigten sehr eindrucksvoll Simone Dieterle und Gerhard Gaus auf. Mit dem gemeinsam gesungenen Kolpingtagsong "Wir sind Kolping" klang der Gottesdienst aus.

Nach dem Gottesdienst trafen sich rund 150 Personen im Adolph-Kolping-Saal zum gemeinsamen Brunch. Kolping-Vorsitzender Gerhard Gaus dankte allen, die bei der Gestaltung dieses Tages mitgeholfen hatten. Grüße überbrachte er auch vom ehemaligen Präses Pfarrer Richard Fischer. "Mut tut gut" unter diesem Leitwort hatte der Kolpingtag 2015 in Köln gestanden. Die Bilder zeigten noch einmal, welch beeindruckendes Erlebnis dieser Tag für alle Teilnehmer war. Rebekka Rapp und Marion Göllinger stellten dann die Sozialaktion des K-Teams vor. Thema sei diesmal "Organspende – zwischen Leben und Tod". Man wolle für dieses Thema sensibilisieren. In der Fastenzeit finde dazu ein Abend statt. Da eine Typisierung auch immer mit Kosten verbunden sind, wolle man heute mit dem Bredleverkauf einen finanziellen Grundstock legen.

Monika Flaig und Norbert Rapp berichteten und informierten über die Flüchtlingshilfe in Hardt. 16 junge Männer und 14 Personen aus drei Familien seien zur Zeit in Hardt untergebracht. Sie berichteten von den schweren Schicksalen, die hinter diesen Menschen stünden. An der Spitze eines Helferkreises stehe Astrid King-Kaupp. Die Hilfe habe drei Schwerpunkte: die Unterrichtung der Flüchtlinge, das Kleiderlager und die Patenschaften. Erfreulich sei auch, dass schon tolle Brücken zu Vereinen und Firmen gebaut worden seien. Monika Flaig hat selber schon zwei Patenschaften übernommen, sie berichtete über ihre ehrenamtliche Arbeit und die Betreuung. Es wäre schön, wenn neue Paten gefunden werden könnten.

Dann waren die Kinder der Kolpingsfamilie an der Reihe, zu "Lasst uns froh und munter sein" kam der Nikolaus in den Adolph-Kolping Saal und freute sich über die große Kinderschar.

Sehr erfreulich sei, dass eine neue Gruppe mit Kindern gegründet werden konnte, die Mitglieder berichteten von ihren Treffen im vergangenen Jahr. Dank gebühre hier den drei Leiterinnen Marion Rapp, Ramona Funke und Sonja Pfaff.

Hardt (jh). Im Mittelpunkt des Kolpinggedenktages standen auch Ehrungen von langjährigen verdienten Mitgliedern und die Aufnahme von zwölf neuen Mitgliedern.

Für 60 Jahre Mitglied ist Edwin Klausmann, jahrelang sei er in der Kolpingsfamilie Tennenbronn aktiv gewesen, jetzt singe er beim Kolpingchor Hardt mit. Er bekam als Dank und Anerkennung die Urkunde des Kolpingwerkes und ein Geschenk überreicht. Seit 40 Jahren ist Oswald Flaig Mitglied.

Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Dietmar Broghammer, Stefan Jauch, Klemens Dieterle und Heiko Lachenmaier und Heiko Lachenmaier geehrt. Dietmar Broghammer war früher Gruppenleiter bei Jungkolping. Stefan Jauch war 1988 als Vertreter der Kolpingjugend im Vorstand. Beide seien viele Jahre Garanten für super Auftritte beim Gesellenball gewesen. Sehr verdient um die Kolpingsfamilie Hardt habe sich Klemens Dieterle gemacht, 1991 bis 1993 war er Gruppenleiter bei Jungkolping und von 2007 bis 2013 sei er Vorsitzender der Kolpingsfamilie Hardt gewesen. Jetzt ist er Bereichsleiter für Religiöses. Aktiv sei er mit seiner Familie in der Gruppe Family and Friends, und auch beim Gesellenball habe er viele Jahre lang mitgewirkt. Sehr erfreulich sei, so Gerhard Gaus, dass zwölf neue Mitglieder aufgenommen werden könnten. Aufgenommen wurden aus dem Bereich junge Kolpingmitglieder und Fis(c)herman’s Friends Maileen Zehnder, Laura Moosmann, Sarah Herzog, Claudia Frick und Marisa Flaig. Als Familie aufgenommen wurden Michael und Tanja Aust mit Sophia und Amelie, Dominik Funke, Tobias Rost und Matthias Göllinger deren Ehepartnerinnen bereits Mitglied in der Kolpingfamilie sind. Mit dem Gebet um die Heiligsprechung Adolph Kolpings klang der Tag aus.