Nick Single und seine Teamkollegen müssen sich im Viertelfinale gegen die Berliner Füchse mächtig reinhängen. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

Handball: A-Jugend der JSG empfängt am Sonntag Berlin zum Viertelfinal-Hinspiel

Jetzt geht’s um die Deutsche Meisterschaft für die A-Jugend-Handballer der JSG Balingen-Weilstetten. Am Sonntag empfängt der Südstaffel-Vize den Norddeutschen Meister Füchse Reinickendorf Berlin in der Balinger Sparkassen-Arena (Anpfiff: 15 Uhr) zum Viertelfinal-Hinspiel. JSG-Trainer Tobias Hotz, der das Team gemeinsam mit Erstliga-Profi Christoph Foth betreut, erklärt, was er sich von den Duellen mit den Füchsen verspricht.

Wie sieht Ihre Bilanz nach der regulären Saison aus?

Als Vizemeister sind wir nominell unter den Top-Acht in Deutschland. Das ist eine super Ergebnis. Angesichts der Gegebenheiten – manche Spieler haben andere Prioritäten als den Handball, außerdem hatten wir Probleme mit Verletzungen – ist es top gelaufen. Wir hatten die Grundqualität, alle Mannschaften von Platz sechs an abwärts zu schlagen und haben Meister SG Kronau/Östringen zweimal bezwungen. Wir wissen aber auch, dass die Süd-Staffel in dieser Saison nicht so stark war.

Sie sprechen die beiden Siege gegen Kronau/Östringen an, hat der 33:26-Heimsieg am letzten Spieltag für einen Schub gesorgt?

Das klare Ergebnis gegen die "Junglöwen" hat uns schon Selbstvertrauern gegeben, gerade weil sie in Top-Besetzung gespielt und uns nichts geschenkt haben. Selbst Füchse-Trainer Bob Hanning war von unserem Auftritt angetan. Für meine Jungs war es noch einmal ein Highlight, dieses Prestige-Duell zu gewinnen.

Mit Berlin wartet nun ein dicker Brocken auf dem Weg ins Halbfinale. Wie bewerten Sie ihre Chancen aufs Weiterkommen?

Es ist nicht schlecht, gegen einen solchen Gegner mit einem Heimspiel zu beginnen. Wir wollen das Spiel so lange wie möglich offen gestalten. Wenn sich dann eine Chance ergibt, wollen wir bereit sein und zuschlagen.

Sie haben die Füchse an Ostern beim Turnier in Biberach beobachtet und zahlreiche Videos studiert. Welchen Eindruck haben Sie vom Gegner gewonnen?

Berlin hat viele Spieler mit großen individuellen Fähigkeiten, wie den slowenischen Nationalspieler Tim Rozman, Frederik Simak, der schon mit den Füchsen in der Bundesliga in Balingen gespielt hat und ebenso wie Kuno Schauer schon im EHF-Cup mit Berlin unterwegs war. Beim Turniersieg in Biberach haben sie dominiert und sehr gut gespielt, allerdings darf man diese Ergebnisse nicht überbewerten, weil viele andere Teams nicht in Bestbesetzung angetreten sind. Ich habe aber ihre Spiele gegen die Top-Teams aus dem Norden gesehen. Sie leben in der Offensive von ihrer individuellen Klasse, haben gute Rückraum-Shooter. Auch im Gegenstoß sind sie unfassbar stark, und wenn sie es auf den Punkt bringen, ist es sehr schwer ihre 6:0-Deckung zu knacken.

Was wollen Sie dem Hanning-Team entgegensetzen?

Ich bin mal gespannt, wie Berlin gegen eine 3:2.1-Deckung angreift, gegen eine solche Abwehr haben sie im Norden eigentlich nie gespielt. Wir wollen unangenehm verteidigen, sie unter Druck setzen, dass sie sich im Angriff nicht so entfalten können. Dass wir selbst Tore werfen können, haben wir in dieser Saison sicher unter Beweis gestellt.

Wie lief die Vorbereitung aufs Viertelfinale, kehren eventuell Spieler aus dem Krankenstand zurück?

Die Vorbereitung war recht problematisch, weil für viele Abitur oder Mittlere Reife anstehen. Momentan sieht es so aus, dass wir den Kader zur Verfügung haben, der zuletzt gegen Kronau gewonnen hat.

1250 Zuschauer wollten im vergangenen Jahr das Viertelfinal-Rückspiel gegen Minden sehen, wie viele erwarten Sie am Sonntag?

Damals hatten wir die Aktion, dass die Dauerkarten der Bundesliga-Mannschaft für das ausgefallene Heimspiel gegen den HSV Hamburg galten. Dieses mal wird es zwar keine besondere Aktion geben, ich denke aber, dass die Namen Füchse Berlin und Bob Hanning schon ziehen. So 800 bis 1000 Zuschauer wären klasse.  Die Fragen stellte Ulrich Mußler