Zu Beginn der Saison geriet Streichens Trainer Dominik Koch ins Zweifeln. Inzwischen hat sich bei ihm der Optimismus breit gemacht. Foto: Kara

Handball Trainer Dominik Koch ist optimistisch. Gute Vorbereitung. Drohne unterstützt bei Höhenflug.

Zu einem echten Aufstiegsaspiranten hat sich Handball-Bezirksligist TV Streichen gemausert. Und das, obwohl die Saison mit zwei Niederlagen alles andere als erhofft für das Team von Trainer Dominik Koch begann.

Die Vorbereitung war bestens verlaufen. Mit seinem neuen Coach – Koch hatte zuvor lange Zeit beim Württembergligisten TV Weilstetten gearbeitet – feierte Streichen zahlreiche Turniersiege. Und die Streichener setzten auf eine neue Methode. Statt die Spielhandlungen in einem Playbook oder mit Zeichnungen zu erfassen, filmten sie die Situationen. Dazu hob eine mit einem Tablet-Computer gesteuerte Drohne in der Balinger Längenfeldhalle ab und zeichnete alles auf. "Die Idee kam aus der Mannschaft. Die Spieler haben dann die wichtigen Segmente zusammengeschnitten, ich habe die passenden Kommentare dazu gesprochen. Und seither sind alle angedachten Spielzüge in einer ›Daten-Cloud‹ abrufbar. So kann jeder Spieler auf die Informationen zugreifen, wenn er sie braucht. Das trägt vielleicht auch zu unserem Erfolg bei", sagt Koch.

Dabei war er nach den ersten beiden Saisonspielen selbst etwas ins Zweifeln geraten. Die Niederlage bei der ambitionierten HSG Baar (30:33) schmerzte, jedoch nicht so sehr, wie die darauf folgende im Derby bei der HK Geislingen/Ostdorf. "Die hat richtig weh getan. Aber danach sind wir immer besser geworden und haben uns stetig weiterentwickelt. Es ist toll zu sehen, dass mein Handball-Konzept auch in Streichen greift. Die Mannschaft saugt jede Idee und jede taktische Anweisung auf und arbeitet sehr engagiert für den Erfolg", so Koch. Tatsächlich legte der TV dann eine Serie von sechs Siegen in Folge hin. Erst bei Spitzenreiter HSG Rottweil setzte es wieder eine Niederlage – mit 23:35. "Da wollten wir vielleicht etwas zu viel, waren übermotiviert und zu hektisch", so Koch. Aber die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten – gleich danach nahm sein Team die HSG Fridingen/Mühlheim II mit 40:16 auseinander. "Das war nahezu perfekt. Handball, wie ich ihn mit vorstelle. Wir haben unsere Stärke in der Abwehr und in der ersten und zweiten Welle klasse ausgespielt." Am vergangenen Wochenende nahm der TV Streichen an der HSG Baar mit einem 38:28-Erfolg schließlich eindrucksvoll Revanche. "Es war beeindrucken. Nach der Pause konnte die HSG weder konditionell noch spielerisch mithalten. Alle waren top-fit, und haben alles in die Waagschale geworfen", so Koch.

Der Lohn: Mit 16:6 Punkten belegt der TV Streichen derzeit hinter Rottweil (19:5) und der HSG Baar (17:7) punktgleich mit der HSG Hossingen Meßstetten den dritten Tabellenplatz. Natürlich wissen die Grün-Weißen, die zu Hause noch keinen Zähler abgegeben haben, dass in der Rückrunde noch einige schwere Aufgaben auf sie warten, aber mit einem der beiden To-Plätze liebäugeln darf man ja mal. "Es wäre großartig, wenn wir bis zum Schluss um den Aufstieg in die Landesliga mitspielen könnten. Das wäre ein einmalige Sache für den TV Streichen", sagt Koch.