Die Stimmung in der SparkassenArena war sensationell. Foto: Bartler-Team

Handball: HBW beweist gegen Eisenach wieder einmal, dass er Drucksituationen gewachsen ist. Fans machen Stimmung. Mit Video.

Wieder haben die Handballer des Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten bewiesen, dass sie mit Druck klar kommen. Der 27:20-Erfolg im Schlüsselspiel gegen den ThSV Eisenach war wohl der entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt.

Nein, auf der sicheren Seite ist der HBW Balingen-Weilstetten noch nicht. Am Freitagabend aber erhöhten die "Bergemänner" in der ausverkauften Balinger Sparkassen-Arena die Wahrscheinlichkeit auf ein elftes Jahr in der Handball-Bundesliga bedeutend.

Denn dass der HBW am 5. Juni zu den nach der Insolvenz des HSV Hamburg noch zwei Teams zählt, die die 1. Liga verlassen müssen, scheint kaum noch Möglich. Vier Punkte beträgt der Vorsprung inzwischen auf die Eisenacher, die mit 10:44 Punkten den ersten Abstiegsplatz belegen, sechs sind’s auf den TuS N-Lübbecke. Außerdem at der HBW ein weitaus besseres Torverhältnis als das Duo auf den Abstiegsplätzen. Und das hat auch noch hammerharte Restprogramme.

Eisenach muss zu Hausse noch gegen die Rhein-Neckar Löwen, Frisch Auf Göppingen und den THW Kiel ran, auswärts ist der ThSV bei der SG Flensburg-Handewitt und der MT Melsungen gefordert. Lübbecke tritt auswärts in Kiel, bei der MT Melsungen, dem TBV Lemgo, in Gummersbach und in den Heimspielen gegen den Bergischen HC, die Füchse Berlin und die Rhein-Neckar Löwen ran. Auf den HBW warten noch die Auswärtsaufgaben beim TVB Stuttgart, dem VfL Gummersbach und dem SC DHfK Leipzig sowie die Heimspiele gegen den Bergischen HC und die Füchse Berlin.

Die gute Ausgangslage in der Crunch-Time der Saison verschafften sich die Schwaben zuletzt mit dem 20:20 gegen Rekordmeister THW Kiel und dem 27:20 (11:10) über Eisenach. Dabei taten sich die Gastgeber zunächst sehr schwer – in Angriff und Abwehr. Erst als Trainer Frank Bergemann in einer 5:1-Formaton verteidigen ließ, gelang es dem HBW den Thüringern Sand ins Getriebe zu streuen. nach einer durchwachsenen ersten Hälfte war Bergemann vom Spiel seines Teams in den zweiten 30 Minuten überaus angetan. "Wie die Mannschaft aus der Halbzeit herausgekommen ist, war sensationell. Alex Vasilakis habe ich hier noch nie so spritzig, so zielgenau gesehen. Der Ball ist gut gelaufen, wir haben in der Rückzugsphase gut gearbeitet. Die Mannschaft war wirklich immer bereit, in der Abwehr den zweiten, den dritten Schritt zu gehen. Wir haben endlich mal die Abpraller geholt, und Peter Johannesson war ganz anders da. Am Anfang hatte er doch Schwierigkeiten mit den Würfen außerhalb von neun Metern."

Begeistert von der Atmosphäre in der Balinger Arena zeigte sich Geschäftsführer Wolfgang Strobel: "Die Stimmung war sensationell. Es war klasse, wie unsere Fans die Mannschaft zeitweise getragen haben." Auch mit der Leistung des Teams war er vollauf zufrieden. "Es ist keine Selbstverständlichkeit dem Druck gerecht zu werden, wenn man gegen Kiel einen Punkt geholt hat, und jeder erwartet, dass man zehn Tage später im direkten Duell mit Eisenach dann auch klar gewinnt. Das ist die Mannschaft gleich nach dem Kiel-Spiel sehr professionell gemacht - dass sie sich auf das Wesentliche konzentriert. Es gab vielleicht den Ausschlag, dass alle sehr präsent waren und diese beiden Punkte unbedingt wollten."

Seite 2: Bundesliga-Steno

Es ist nur ein Spiel gewesen, das in den vergangenen Tagen in der Handball-Bundesliga über die Bühne gegangen. Der Fokus der deutschen Handballfans lag auf dem Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal, das der SC Magdeburg mit einem 32:30-Sieg im Endspiel über die SG Flensburg-Handewitt für sich entschied und dem Einzug von Rekordmeister THW Kiel ins Final-Four der Champions-League. Zwar unterlagen die "Zebras" beim FC Barcelona mit 30:33, das Hinspiel aber hatten die Kieler mit 29:24 für sich entschieden. In der Bundesliga aber stand das bedeutende Kellerduell zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten und Aufsteiger ThSV Eisenach an. Dabei revanchierten sich die Schwaben mit einem am Ende klaren 27:20-Erfolg für die 30:32-Niederlage in der Vorrunde. Unter der Wartburg drohen die Erstliga-Lichter bereits wieder zu erlöschen, die Chancen des HBW auf eine elfte Saison im Oberhaus sind hingegen bedeutend gestiegen.

HBW Balingen-Weilstetten – ThSV Eisenach 27:20 (12:11). Tore für den HBW Balingen-Weilstetten: Böhm (9), Vasilakis (8), Nyokas (4), Strobel (3), Krieg (2), Foth (1); ThSV Eisenach: Criciotoiu (5), Urban (5/2), Ragnarsson (3), Wöhler (3), Mackovsek (2), Hansen (1), Luther (1).

Handball-Bundesliga

1. Rh.-Neck.-Löwen 26 745:575 46:6 2. Flensburg-H. 26 773:646 43:9 3. Kiel 25 770:646 42:8 4. Melsungen 26 735:666 37:15 5. Füchse Berlin 26 739:671 33:19 6. Wetzlar 27 704:690 32:22 7. Göppingen 26 709:657 31:21 8. Hann.-Burgd. 27 756:748 31:23 9. Gummersb. 27 736:723 29:25 10. Magdeburg 26 716:713 27:25 11. Leipzig 27 715:755 25:29 12. Lemgo 26 691:780 14:38 13. Balingen-Weilst. 27 716:787 14:40 14. TVB Stuttgart 26 650:747 13:39 15. Bergischer HC 26 647:742 11:41 16. Eisenach 27 686:840 10:44 17. N-Lübbecke 25 626:728 8:42 18. Hamburg 0 0:0 0:0