An der konsequenten Abwehr des STV Dunningen biss sich die HSG Rottweil die Zähne aus und verlor das Derby erneut. Foto: Rudolf

Handball Mit konsequenter Dunninger Abwehr kommt HSG Rottweil nicht zurecht. Am Ende steht 26:30-Niederlage.

Den Auftakt in die Rückrunde hatten sich die Männer der HSG Rottweil anders vorgestellt. Im Bezirksligaderby beim TSV Dunningen gab es für den Spitzenreiter mit 26:30 die zweite Saisonniederlage.

Dabei zeigte sich, der Aufstiegsaspirant aus Rottweil liegt dem TSV Dunningen, der vor knapp 300 Zuschauern sein wohl bestes Heimspiel ablieferte. Nach dem Coup zum Saisonstart in Rottweil ging das TSV-Team erneut als Sieger vom Parkett. Damit bestätigte sich die "böse Vorahnung" von HSG-Trainer Günther Hejny: "In Dunningen wird es für jede Auswärtsmannschaft sehr schwer und gegen uns als Spitzenreiter werden sich die Dunninger besonders ins Zeug legen." Und so kam es auch.

Der TSV Dunningen ging hochmotiviert in die Partie. "Es war das erwartet schwere Spiel, von viel Hektik geprägt", erklärte Dirk Salmen, der seit dieser Saison Coach des TSV Dunningen ist. Der langjährige Trainer der TG Schwennigen und Kenner der hiesigen Handballszene weiß auch: "Gegen Rottweil musste ich meine Spieler nicht besonders motivieren. Im Hinspiel haben die uns sicher etwas unterschätzt, aber diesmal haben wir gezeigt, dass wir vor heimischer Kulisse jeden Gegner schlagen können".

Verständlich daher die Aussage von HSG-Trainer Hejny: "Wir sind froh, dass wir in dieser Saison nicht mehr gegen Dunningen antreten müssen". Mit konsequenter Abwehr kauften die Gastgeber der HSG Rottweil schon früh den Schneid ab. "Wir hatten das Spiel weitgehend im Griff, lagen nie in Rückstand", lobte TSV-Coach Salmen seine Akteure, wie die Vorgaben umgesetzt wurden. Vom erneuten Derbysieg verspricht man sich in Dunningen den nötigen Aufwind für die kommenden Aufgaben. "Wir könnten in der Breite zwar besser aufgestellt sein, haben nur einen Kader von etwa zehn Mann, aber wenn wir von Verletzungen verschont bleiben und die Mannschaft weiterhin so gut mitzieht, ist Rang vier oder fünf für uns drin", so Dirk Salmen.

Für den Tabellenführer begann die Partie negativ. Bereits nach wenigen Minuten kassierte Denis Huber die Rote Karte und so sah es auf der Mittelposition bei der HSG nicht gut aus, da der gesperrte Kreisläufer Lukas Slongo und Routinier Christian Müller (beruflich verhindert) nicht zur Verfügung standen. Zu allem Pech zog sich Helder Neto, Torhüter der HSG Rottweil, im Spiel noch einen Bänderriss zu und so war der Gast doch recht dezimiert.

Als Entschuldigung wollte dies der Rottweiler Trainer aber nicht gelten lassen. "Wir haben zu keiner Zeit der Partie unser Potenzial abrufen können, fanden gegen das aggressive Spiel der Dunninger einfach nicht die notwendigen spielerischen Mittel." Und es gelang, erneut nicht, die Kreise des TSV-Torjägers Timo Häsler einzuengen, der zwölfmal erfolgreich war. "Wir haben aber im gesamten Spielverlauf nicht unseren Rhythmus gefunden, was sicherlich auch der Tatsache geschuldet war, dass, aufgrund der Hallensituation in Rottweil, ein normaler Trainingsbetrieb während der Weihnachtsferien nicht möglich war", betonte Hejny.

So war das einzig Positive für die HSG, dass mit der HSG Baar (28:38 beim TV Streichen) ein Mitkonkurrent um die Meisterschaft ebenfalls Federn lassen musste. "Insgesamt ist durch unsere Niederlage das Feld, dass um die beiden ersten Plätze kämpft aber noch enger zusammengerückt. Wir müssen schauen, dass wir bis zum Heimspiel am Samstag gegen den TV Spaichingen im Training wieder die Spannung finden und schnell wieder unsere Form finden", geht der Blick von Hejny nach vorn.