Martin Strobel (links) und seine Teamkollegen rüsten sich für die Mission Wiederaufstieg. Foto: Kara

2. Bundesliga: Balingen-Weilstetten in Vorbereitung gestartet. Kapitän Strobel "Das wird kein einfacher Weg".

Die Mission Wiederaufstieg hat für die Zweitliga-Handballer des HBW Balingen-Weilstetten begonnen. Seit dieser Woche bittet Trainer Rúnar Sigtryggsson sein Team zur Vorbereitung auf die Spielzeit 2017/18.

Eine Woche später als viele ihrer Konkurrenten ist der HBW in die Vorbereitung eingestiegen. "Das hat den Spielern sicher gut getan", sagt Sigtryggsson, der in diesem Jahr etwas weniger Zeit in Ausdauer und Kraft investieren uns sich mit der Mannschaft stattdessen gleich stärker auf Wesentliche – "den Ball laufen zu lassen" spielen – konzentrieren will. Im Vergleich zur vergangenen Saison möchte er sein Team künftig in sämtlichen Bereichen ein höheres Tempo anschlagen sehen. "Wir haben die richtigen Leute dafür und wollen schneller nach vorne spielen und die Zahl unserer Angriffe erhöhen. Das muss in die Köpfe der Spieler", sagt der 45-jährige Isländer. Klar, dass am Dienstagabend nach einigen Stabilisationsübungen gleich der Ball in den Mittelpunkt rückte.

Altlasten aus der Abstiegssaison gibt es keine. Lars Friedrich und Markus Stegefelt, die in den entscheidenden Wochen verletzt ausgefallen waren, sind wieder fit. Die Neuzugänge Oddur Gretarsson (TV Emsdetten) – "Ich bin seit Montag vergangener Woche in Balingen. Die Stadt sieht nett aus. Die Truppe ist super. Ich bin zufrieden." – Rückkehrer Gregor Thomann (HSG Konstanz) und Jona Schoch (TV Neuhausen/Frisch Auf Göppingen) waren natürlich ebenfalls mit von der Partie. Verzichten müssen Sigtryggsson und sein Co-Trainer Ecki Nothdurft – der Diplom-Sportlehrer verlängerte seinen Vertrag beim HBW, der Ende Juni ausgelaufen war – derzeit auf ein Quartett, das bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Einsatz ist. Tim Nothdurft und die drei anderen Neuen, Valentin Spohn (SG Leutershausen), Sigtryggur Rúnarsson (EHV Aue) und Simen Schønningesen (Haslum HK), kämpfen in Algerien mit ihren Nationalteams um den Titel. "Ich hoffe natürlich, dass sie so gut wie möglich spielen und mit viel Selbstvertrauen nach Balingen zurückkommen", so Sigtryggsson.

Zwar steigen die vier Youngster erst am 1. August ins Training beim HBW ein. Die Chance, ihre neuen Teamkollegen zu beschnuppern aber hatten Spohn, Rúnarssson und Schønningsen bereits in der vergangenen Woche. Da stand nicht nur ein gemeinsamer Fototermin, sondern auch ein kleines Grillfest auf dem Programm. Das war genau die richtige Atmosphäre, um sich kennenzulernen. Ich habe das Gefühl, dass alle füreinander brennen. Die Jungen sind eigentlich hierher gekommen, um in der 1. Liga zu spielen. Nun wollen wir gemeinsam genau dort wieder hin", sagte Kapitän und Spielmacher Martin Strobel, der gleich hinzufügt: "Das wird kein einfacher Weg. Wir haben vier Spiele mehr und müssen die Last und die Verantwortung auf viele Schultern verteilen."

Der 31-Jährige selbst genoss die etwas längere Pause nach der vergangenen Saison, die er sonst aufgrund seiner Einsätze mit der Nationalmannschaft selten in dieser Form hatte. "Ich habe die Zeit mit der Familie genossen. Ich konnte abschalten, wichtig war, mal Abstand zu gewinnen. Ich habe dann aber auch gemerkt, wie der Körper wieder Lust auf Handball bekommt." Lange mit der Aufarbeitung der vergangenen Saison hat er sich nicht aufgehalten. "Das lief schon in den letzten Spielen ab. Es ging eher darum, den Blick nach vorne zu richten und zu überlegen, was wir verbessern können, und wo wir noch mehr von unserem Potenzial herauskitzeln können. Wenn man sich damit beschäftigt, stellt sich auch die Lust wieder ein."