Ob die Auswechselbank des HBW künftig breiter besetzt werden darf? Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

Handball: HBW-Manager Strobel sieht mögliche Regeländerungen kritisch.

Zwei Regeländerungen stehen zur Abstimmung, wenn am 6. und 7. Juli die Mitglieder der Handball-Bundesliga (HBL) tagen. Zur Debatte stehen: direkter Vergleich statt Torverhältnis und, ob statt 14 nun 16 Spieler pro Partie eingesetzt werden dürfen.

Sollten die Vertreter sämtlicher Erst- und Zweitligisten für die Regeländerungen abstimmen – eine einfache Mehrheit genügt – würden die neuen Regeln bereits zur kommenden Spielzeit eingeführt werden.

Für HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel sind die beiden Anträge jedoch nicht voneinander zu trennen.

"Eine Einzelbetrachtung reicht meiner Meinung nach nicht aus. Wenn es darum geht, den direkten Vergleich bei Punktgleichheit am Saisonende einzuführen, muss man auch die Sache mit den 16 Spielern hinzuziehen. Nur mit einem der beiden Punkte sind die Probleme nicht zu lösen. Wenn die Topklubs künftig 16 Spieler eintragen dürfen und es weiterhin ums Torverhältnis geht, schießen die uns ab, weil sie gegen Spielende noch mal komplett durchwechseln können. 16 plus Torverhältnis wäre in meinen Augen nicht gerecht", so Strobel.

Aufgrund der Mehrbelastung durch internationale Wettbewerbe und Nationalmannschafts-Einsätze plädieren Topspieler und -Vereine dafür, mehr Kräfte pro Partie aufs Feld schicken zu dürfen. Nahezu in allen europäischen Ligen dürfen die Klubs 16 statt wie in Deutschland 14 Kräfte auf dem Spielberichtsbogen eintragen. "Es wäre sinnvoll, wenn mindestens zwei U23-Spieler, oder zwei Spieler, die aus dem eigenen Nachwuchs kommen, eingetragen werden müssten. Das geht aufgrund der Rechtslage aber nur mit einem Gentlemen-Agreement", sagt Strobel.

Kurzfristig sei das Aufstocken der Spielerkader eine gute Sache: "Junge Talente könnten Spielpraxis sammeln und in die Bundesliga hineinschnuppern. Auf Dauer aber besteht die Gefahr, dass die großen Vereine uns die Spieler abwerben. Noch kritischer wäre die Sache, wenn die Zweitligisten deshalb ihre Topspieler verlieren würden. Wichtig ist, dass nicht gewildert wird", so der HBW-Geschäftsführer weiter.

Doch ehe die Ligaversammlung tagt, bastelt Strobel noch am Kader für die kommende Runde. Ein Spieler, der die Mannschaft sowohl im linken Rückraum als auch in der Rückraummitte verstärkt, steht noch auf der Liste. Da sich die Klubverantwortlichen ein persönliches Bild von den möglichen Neuen – fünf Spieler sind in der engeren Auswahl – machen wollen, drängt die Zeit. Denn ein seriöses Probetraining ist nur noch in dieser Woche möglich. Nach dem Saisonfinale am Sonntag gegen die Füchse Berlin (15 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen) nämlich ruht der Trainingsbetrieb beim HBW bis zum Beginn der Vorbereitung auf die Saison 2016/17.