Handball: Samstag wichtiges Spiel um Klassenerhalt beim Bergischen HC. Martin Strobel verlängert Vertrag.
Die Lage für den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten hat sich mit dem 27:27 gegen den TBV Lemgo nicht gerade verbessert. "Wir haben einen Punkt verloren, den wir nun wieder reinholen wollen", sagt HBW-Kapitän Martin Strobel.
Nun, das bedeutet am Samstag im Auswärtsspiel beim Bergischen HC. In der Solinger Klingenhalle (Anpfiff: 19 Uhr) wollen Martin Strobel und seine Teamkollegen den Frust aus dem Lemgo-Spiel bewältigen. Die fragliche Geschichte um den Strafwurf, den Tim Hornke, im x-ten Anlauf zum 27:27-Endstand verwandelte, war natürlich Thema bei der Mannschaft. "Wir haben uns das noch einmal genauer angeschaut und über die tatsächlichen Gründe gerätselt.Wir hatten uns als Team bis zum Ende voll reingehängt und standen am Ende gefühlt mit leeren Händen da. Das lässt eine Mannschaft noch enger zusammenrücken", sagt Strobel.
Als Ursache für den spielentscheidenden Strafwurf hatten die Referees Matthias Brauer und Kay Holm ein Foul von Strobel an Lemgos Rückraumrechten Dominik Ebner gesehen, dieses als überhart empfunden und Strobel die Rote Karte gezeigt. Da sie darauf verzichteten, auch noch den blauen Karton zu zücken, blieb Strobel eine Sperre erspart, und so darf er gegen den Bergischen HC auflaufen.
Klar, dass er mit seinem Team nach fünf Spielen ohne doppelten Punktgewinn, in denen zu Hause gerade einmal die beiden Remis gegen Schlusslicht HSC 2000 Coburg (24:24) und Lemgo heraussprangen, es auswärts nicht nur bei den Füchsen Berlin (30:35) sondern auch gegen die beiden direkten Konkurrenten TVB Stuttgart (21:25) und GWD Minden (22:25) Niederlagen setzte, in der Solinger Klingenhalle einen im Kampf um den Klassenerhalt so wichtigen Erfolg anstrebt. "In der Mannschaft ist ein unbedingter Wille zu spüren. Auch weil es zuletzt nicht so funktioniert hat, wie wir uns das vorgstellt haben. Aber auch, weil sich viele Fachleute schon sicher sind, dass wir absteigen werden. dabei sind noch sieben zu spiele zu spielen und noch viele Punkte zu vergeben."
Abgeschrieben – das war auch der Bergische HC in dieser Saison bereits. dann holte der samstägliche Gastgeber in den acht zurückliegenden Spielen zehn Zähler und ist inzwischen punktgleich mit dem HBW (15:39) und im Rennen um den Klassenerhalt wieder dick im Geschäft. Dabei hatten sie vor Beginn ihrer Serie mit dem Ex-Balinger Alexander Oelze einen Spielmacher abgegeben und ihrem Sportlichen Leiter Viktor Szilagyi beim 30:29-Auswärtssieg in Berlin – der Initialzündung für die Aufholjagd – den zweiten mit einer schweren Knieverletzung verloren. "Es hört sich seltsam an, war für den BHC aber wichtig. Spieler, die bisher nicht so zum Zug gekommen sind, sprangen plötzlich in die Bresche und haben all die Ausfälle kompensiert", sagt Strobel. Ehe der BHC so richtig los legte, mussten sich die Bergischen Löwen sowohl im Ligaspiel als auch vier Tage später im DHB-Pokal in der Balinger Arena mit 27:23 geschlagen geben. Nun peilt Strobel mit seinen Teamkollegen den dritten Sieg an.
Sollte er mit dem HBW den Klassenerhalt schaffen, wäre auch die Frage nach der Zukunft des 30-Jährigen geklärt. Aufgrund der prekären Tabellensituation ist noch nicht klar, ob der Spielmacher auch in der kommenden Saison für den HBW aufläuft. Sein Vertrag gilt – ebenso wie jener des potenziellen Neuzugangs Valentin Spohn (SG Leutershausen) nur für die 1. Liga. "Wir sind natürlich in Gesprächen. Beide Seiten wollen früh ein Signal, es wird auch bald eine Entscheidung fallen", sagt der HBW-Kapitän.
(umu). Neun Spiele haben der HBW Balingen-Weilstetten und der Bergische HC bislang in der Handball-Bundesliga gegeneinander bestritten, zweimal trafen die beiden Klubs im DHB-Pokal aufeinander. Im Pokal ist die Bilanz ausgeglichen, 2010 setzte sich der BHC zu Hause mit 29:24 durch, 2016 war der HBW in der Balinger Sparkassen-Arena mit 27:23 erfolgreich. Mit demselben Ergebnis hatte das Sigtryggsson-Team nur vier Tage zuvor an selber Stelle die Nase vorn. Es war einer von fünf Siegen, die der HBW in den Punktspielen gegen die Spielgemeinschaft aus Wuppertal und Solingen landete, drei Begegnungen gingen an den BHC, ein Duell endete unentschieden.