Ob Yves Kunkel und der HBW in Hamburg die Trendwende schaffen? Foto: Single

Bundesliga: HBW-Coach Gaugisch nimmt Deckung und Angriff in die Pflicht. HSV mal wieder in Finanznöten.

Balingen - Der erste Testlauf nach dem Re-Start ist beim Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten daneben gegangen. Am Sonntag soll es für das Team von Trainer Markus Gaugisch beim HSV Hamburg (15 Uhr, Barclaycard Arena) besser laufen.

"Wir wollen unsere Deckung weiter stabilisieren und von der 30er-Grenze runterkommen", sagt HBW-Coach Gaugisch. Schließlich kassierte sein Team bei der jüngsten 30:36-Heimniederlage gegen die MT Melsungen wieder einmal viel zu viele Gegentreffer. Was den Schwaben, die noch immer den drittletzten Tabellenplatz belegen, für das Spiel in Hamburg Hoffnung geben sollte, ist die Tatsache, dass sie in der vergangenen Saison beide Vergleiche mit dem HSV für sich entschieden haben.

"Das macht sicher Mut. Aber das ist inzwischen eine ganz andere HSV-Mannschaft. In jedem fall müssen wir den Ball vorne mit Druck weiterspielen, und zwar so lange, bis sich eine klare Wurfchance oder eine Gelegenheit zum Durchbruch ergibt", so Gaugisch. Zwar läuft es beim HSV unter dem neuen Trainer Michael Biegler in dieser Saison ganz ordentlich, allerdings ziehen mal wieder dunkle Wolken über dem Tabellenachten auf.

Erneut plagen den Champions-League-Sieger des Jahres 2013, der bereits 2014 vor dem Aus stand, massive Finanzprobleme. Spieler sollen ihr Oktobergehalt noch nicht erhalten haben, und auch die Hallenbetreiber warten noch auf rückständige Zahlungen. Zudem soll die erste Rate für Neuzugang Allan Damgaard noch nicht an dessen dänischen Ex-Klub Tvis Holstebro überwiesen worden sein. Geschäftsführer Christian Fitzek bestätigte gegenüber dem Hamburger Abendblatt, wieder einmal auf eine Finanzspritze von Mäzen Andreas Rudolph angewiesen zu sein: "Ohne weitere Zuwendungen von ihm kommen wir nicht über die Runden."

Zumindest haben die Hamburger Abwehrspezialist Davor Dimonikovic nicht mehr auf der Payroll. Der wechselte zu Beginn der vergangenen Woche zum HBW. "Ich hatte zwei sehr schöne Jahre in Hamburg, dafür möchte ich mich am Sonntag bei den Fans bedanken", sagt Dominikovic. Allerdings nicht mit Punkten. "Wir werden alles dafür tun, um das Spiel zu gewinnen", so der Neu-Balinger.

Das besondere Interesse der Handball-Fans gilt aber dem Topspiel überhaupt. Am Samstag muss Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen bei seinem härtesten Verfolger, der MT Melsungen, ran. Gewinnen die Nordhessen, rücken sie den noch verlustpunktfreien Mannheimern bis auf zwei Zähler auf die Pelle.