Der erste Norweger im HBW-Trikot: Simen Schønningsen. Foto: Kara

Handball: Norweger gab gegen Rhein Vikings sein Heim-Debüt im HBW-Trikot - und war begeistert.

21 Jahre jung, talentiert und auch noch Linkshänder: Der Norweger Simen Schønningsen lief am Samstag zum ersten Mal vor seinem neuen Publikum im HBW-Trikot auf – und war begeistert.

Linkshänder sind im Handball bekanntermaßen so begehrt wie heiße Semmeln. Simen Schønningsen ist nicht nur Linkshänder und mit 21 Jahren noch jung – er ist physisch stark, weiß sich durchzusetzen, hat in jungen Jahren einen bemerkenswerten Überblick. Ausgerechnet seine Physis hatte ihm jedoch in seinen ersten Wochen in Balingen einen Strich durch die Rechnung gemacht: Ein Riss des Außenmeniskus zwang das Rückraumtalent aus Norwegen erst einmal unters Messer – und anschließend auf die Bank.

Am Samstagabend durfte er gegen die Rhein Vikings endlich sein Heimspiel-Debüt in der Sparkassen-Arena geben. Und sein Name war den HBW-Fans ganz offensichtlich schon bestens bekannt – denn der erschallte lautstark nach seinen beiden Treffern.

Dass er dem HBW in der kommenden Saison helfen kann, hat Schønningsen am vergangenen Samstag unter Beweis gestellt: Sobald er auf dem Feld war, zeigte er sich laufstark und konstant Anspielbereit – und das, obwohl er gerade einmal eine Woche mit dem Team trainieren konnte. "Es ist momentan noch etwas schwierig", sagte der 21-Jährige auch selbst nach der Partie, "ich spreche noch nicht so gut Deutsch und kenne die Abläufe meiner Mitspieler noch nicht." All das werde jedoch von Training zu Training und von Spiel zu Spiel immer besser.

Probleme, das offenbarte sich auch gegen die Aufsteiger aus Neuss und Düsseldorf, haben die Balinger derzeit hauptsächlich in der Abwehr. "In der ersten Halbzeit waren wir nicht aggressiv genug", resümierte Schønningsen, "die zweite Halbzeit war besser, da haben wir diszipliniert gearbeitet und unseren Matchplan verfolgt."

Deutlich unverblümter formulierte HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson seinen Unmut über die Leistung seiner Mannschaft: "Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit unserer Abwehr. In der ersten Halbzeit sah das mehr wie eine erste Unterrichtsstunde in einer Tanzschule aus, als nach Abwehrarbeit." In der zweiten Halbzeit habe man sich etwas gesteigert, insgesamt sei das Spiel schwierig gewesen.

Bis zum Doppelspieltag am kommenden Wochenende liegt also noch einiges an Arbeit vor den Zweitliga-Handballern des HBW – Simon Schønningsen jedenfalls will hart arbeiten, um bald auch spielerisch für das Team unerlässlich zu werden. Von den Balinger Fans zeigte er sich bereits jetzt begeistert: "Sie sind fantastisch und helfen uns sehr", betonte der junge Norweger.