Durchsetzungsvermögen und Stressresistenz werden Olivier Nyokas und der HBW an den Tag legen müssen, um in Eisenach zu punkten. Foto: Kara

Handball-Bundesliga Mit kühlem Kopf und brennendem Herzen: Balingen will am Samstag unbedingt punkten.

Mit dem Auswärtsspiel bei Aufsteiger ThSV Eisenach geht es für den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten am Samstag (19 Uhr, Werner-Aßmann-Halle) ans Eingemachte. Denn im Kampf um den Klassenerhalt steht der HBW am Fuße der Wartburg in der Pflicht.

"Es gibt keine Diskussion. Wir müssen das Spiel so angehen, dass wir es gewinnen können", sagt HBW-Trainer Markus Gaugisch. Denn im Falle einer weiteren Niederlage drohen die Schwaben im Tabellenkeller festzukleben, außerdem steht noch das Kapitel Wiedergutmachung für den schwachen Auftritt bei der 21:29-Heimniederlage im Derby gegen Frisch Auf Göppingen an. "Das Training war gut und konzentriert. Da war Zug drin", so Gaugisch, der den Druck, das Spiel gewinnen zu müssen, einen Tick höher bei den Gastgebern sieht. "Für sie ist es ein Heimspiel, aber auch für uns ist es immens wichtig, Auswärtspunkte bei einem direkten Konkurrenten zu holen."

Ebenso wie der HBW hat auch Aufsteiger Eisenach bislang erst ein Spiel in dieser Saison gewonnen – ebenfalls zu Hause gegen Schlusslicht TuS N-Lübbecke. Und so stellt auch ThSV-Trainer Velimir Petkovic klar: "Wenn wir die Klasse halten möchten, müssen wir einen Gegner wie Balingen schlagen." Was seine Mannschaft im Hexenkessel Werner-Aßmann-Halle erwartet, weiß HBW-Trainer Gaugisch genau. "Wir dürfen von dem Stress auf und neben dem Feld nicht überrascht sein, sondern müssen von Beginn an brennen. Eisenach spielt einen sehr aggressiven Gegenstoß und in der Deckung verschiedene Formationen. Da gilt es, kühlen Kopf zu wahren, um zu wissen, was man spielt. Wir dürfen aber dabei nicht das Herz vergessen, um ordentlich zuzupacken." Gaugisch hat mit Ausnahme von Felix König (Belastungsprobleme im Schienbein) seinen kompletten Kader beisammen und damit auf der Position im rechten Rückraum wieder einmal die Qual der Wahl – die wohl auf Alexandros Vasilakis und Julian Krieg fallen wird.

Eisenachs Trainer Petkovic, der seit der 28:40-Heimpleite gegen Klubweltmeister Füchse Berlin zwei Wochen Zeit hatte, seine Mannschaft auf des Duell mit dem HBW einzustimmen, stand nach dem geglückten Aufstieg vor der Herausforderung, einen großen Umbruch zu bewältigen. Zehn Spieler haben den Klub verlassen, neun Neue kamen hinzu. Darunter auch der Rumäne Bogdan Criciotoiu für den rechten Rückraum, der sich zu einem echten "Shooter" entwickelt hat, der isländische Spielmacher Olafur Ragnarsson und der russische 2,07-Hühne Azat Valullin.

Doch nicht nur Eisenach steht am Samstag ganz im Zeichen des Rennens um den Klassenerhalt. So will der TuS N-Lübbecke im Heimspiel gegen die HSG Wetzlar die ersten Zähler einfahren. Sollte dies nicht gelingen, steht TuS-Trainer Goran Suton schon jetzt vor dem Aus. Aber auch das Gastspiel des TVB Stuttgart beim TBV Lemgo steckt voller Brisanz. Die Stuttgarter (2:10 Punkte) peilen ihren zweiten Saisonerfolg an, Lemgo (3:9) kann mit einem Heimsieg den Anschluss ans Mittelfeld des Bundesliga-Tableaus schaffen.