Keine Zeit, die Wunden zu lecken: Bereits morgen muss der HBW wieder ran. Foto: Eibner

Gaugisch: "Sind im Moment ein wackeliges Gebilde". Moral in der Balinger Mannschaft stimmt auf jeden Fall.

Balingen - Viel Zeit bleibt dem HBW Balingen-Weilstetten nicht, um die Niederlage in Berlin zu verdauen. Denn bereits am Mittwoch steht das nächste schwere Auswärtsspiel beim amtierenden deutschen Meister Kiel an.

Eigentlich hatten sich die Schwaben für das Auswärtsspiel in Berlin einiges vorgenommen. Nach der starken Leistung gegen Leipzig wollten sie auch in Berlin etwas Zählbares mitnehmen – "so komisch das auch klingen mag", sagte Coach Markus Gaugisch nach dem Spiel am Sonntag. Doch wenn seine Mannschaft so in das Spiel startet wie gegen Berlin, wird es gegen jede Mannschaft schwer, am Ende Punkte mitzunehmen. Bereits nach sechs Minuten führten die Hausherren mit 6:1 – die Partie war gelaufen. "Wir haben in dieser Phase defensiv sowie offensiv einfach zu viele Fehler gemacht", erklärt Gaugisch nach intensiver Videoanalyse. Und nach so einem Rückstand sei es eben schwer in das Spiel zu kommen.

Solche Schwächephasen haben die Balinger bereits häufiger in dieser Saison gezeigt – zuletzt auch beim Sieg gegen Leipzig. Nach einer starken Leistung in der ersten Halbzeit fielen sie im Laufe des zweiten Durchgangs in ein Leistungsloch. In Berlin geschah dies schon mit dem Anpfiff. Weshalb das im Moment Spiel für Spiel geschieht, kann sich auch Gaugisch nicht wirklich erklären. Klar für ihn ist nur: "Wir sind im Moment ein wackeliges Gebilde. Uns fehlt die Sicherheit. Wir können unser Spiel nicht über 60 Minuten durchziehen."

Die Moral in der Mannschaft stimmt auf jeden Fall. Denn in beiden Spielen haben sie sich wieder aus diesem Tief herausgekämpft. "Wir haben in der zweiten Halbzeit gut gespielt. Waren hinten kompakt und haben auch in der Offensive viele gute Entscheidungen getroffen", blickt Gaugisch nochmals auf das Spiel vom Wochenende zurück. Nur könne es sich sein Team einfach nicht erlauben, diese Leistung nicht dauerhaft abzurufen: "Wir müssen einfach aus jeder Situation das Maximale herausholen. Sonst wird es ganz eng bei uns – und zwar gegen jeden Gegner."

Egal also, ob da Leipzig, Berlin, Kiel oder Stuttgart auf der Platte steht. Fest steht: im morgigen Spiel gegen den THW werden solche Fehler knallhart bestraft. "Mit Kiel haben wir nun ein Spiel vor der Brust, das für uns in dieser Situation schwerer nicht sein kann", weiß auch HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel. Damit meint er zum einen, dass bereits am Sonntag das richtungsweisende Duell zu Hause gegen den TVB Stuttgart ansteht und zum anderen, dass innerhalb von drei Tagen mehr als 3000 Kilometer zurückgelegt werden müssen.