Jan Remmlinger setzte in Wetzlar in der Schlussphase Akzente in der Offensive. Foto: Eibner

Handball Talente aus dem Perspektivteam rücken in den Fokus. Jan Remmlinger steht immer häufiger in der Bundesliga seinen Mann.

Eigentlich soll er im Drittliga-Team des HBW Balingen-Weilstetten für Tore aus dem Rückraum sorgen. Doch inzwischen steht Jan Remmlinger immer häufiger in der Bundesliga seinen Mann.

Die Verletzungssorgen sind groß beim HBW Balingen-Weilstetten, und so rückten zuletzt die Talente aus dem Perspektivteam in den Fokus.

Bei der 25:29-Niederlage im Pokal-Derby gegen Frisch Auf Göppingen und zuletzt im Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar, das die Schwaben mit 21:32 verloren, schickte Trainer Markus Gaugisch Gregor Thomann (23 Jahre alt) auf die rechte Außenbahn, die Rückraumspieler Thorben Kirsch (22) und Jan Remmlinger (21) stellten sich in der 3:2:1-Deckung auf der Vorne-Mitte-Position den Gegnern in den Weg. "Es gab zwar eine Abmachung, dass ich mehr in die erste Mannschaft einbezogen werde. Dass es aber so schnell ging, liegt an den vielen Verletzten. Sicher braucht es ein paar Tage Zeit, um sich an das System zu gewöhnen", sagt Remmlinger.

Seit Wochen trainiert der 21-Jährige Rechtshänder, der im Sommer gemeinsam mit seinen HBW-Kollegen Jannik Hausmann und Yves Kunkel bei der U21-WM in Brasilien die Bronzemedaille gewonnen hat, mit dem Bundesliga-Team. Dass in der "stärksten Liga der Welt" andere Kaliber als in Liga 3 auf ihn zukommen, ist klar. Spielern wie dem Göppinger Michael Kraus oder Steffen Fäth (HSG Wetzlar) trete er mit jenem Respekt entgegen, der ihnen gebühre, "Angst sollte man aber keine haben, sondern selbstbewusst rangehen. Natürlich sind die Spieler im Zweikampf stärker als in der 3. Liga, aber über viele Trainingseinheiten kommt man da weiter", sagt Remmlinger.

Derzeit entscheidet sich noch von Woche zu Woche, ob er in der "Ersten" zum Einsatz kommt. "Ich will die Zeit nutzen, um mich anzubieten, und so an mir arbeiten, dass es bei Wechseln auf der Position keinen Qualitätsverlust gibt", so der Lehramts-Student (Sport und Geschichte) weiter.

Geschäftsführer Wolfgang Strobel sieht die Youngster auf einem guten Weg: "Die Jungen investieren sehr viel. Wir werden sie weiter langsam ans Bundesliga-Team heranführen. Ihnen können wir für die aktuelle Situation am wenigsten einen Vorwurf machen. Wir setzten auch künftig auf ihre Fähigkeiten."