Radivoje Ristanovic kehrt nach der EM in Polen nicht zum HBW Balingen-Weilstetten zurück. Foto: Eibner

Balinger Handball-Bundesligist und Torhüter Radivoje Ristanovic gehen getrennte Wege.

Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten und Torhüter Radivoje Ristanovic gehen getrennte Wege.

Der 33-jährige Serbe, der derzeit mit der Nationalmannschaft bei der Handball-Europameisterschaft in Polen für Montenegro im Einsatz ist, wechselt zum französischen Erstligisten Chambéry Savoie HB. Ristanovic, der im Sommer 2014 nach Balingen gekommen war, einigte sich mit den Franzosen auf eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende.

Johannesson und Asanin sollen’s richten

"Es war schon klar, dass es schwer werden würde, mit drei Torhütern in den Rest der Saison zu gehen, und wir uns von einem trennen wollen", sagte HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel gestern. Dass Chambérys Klubverantwortliche bereits am Freitagabend Vollzug meldeten, irritierte HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel dann doch etwas. "Für mich war das schon seltsam, weil wir bis dahin noch gar keine Freigabe erteilt hatten. Die ist erst später erfolgt", so Strobel weiter. Im Kampf um den Klassenerhalt setzt der Tabellen-15. nun also auf das Pärchen mit dem nachverpflichteten Schwenden Peter Johannesson und Matej Asanin.

Ristanovic ließ in einer Pressemeldung verlauten: "Ich bin sehr glücklich, zu einem der größten französischen Klubs zu wechseln. Ich bin mir sicher, dass wir um Titel mitspielen können. Balingen wünsche ich im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga viel Glück."

Apropos Kampf um den Klassenerhalt: Den geht der HBW wohl mit dem bestehenden Kader an, ungeachtet der Geschehnisse rund um den HSV Hamburg. Dessen Spieler dürfen laut Insolvenzverwalter Gideon Böhm den Klub sofort verlassen. Dass es bei den insolventen Hanseaten Akteure gibt, die dem HBW weiterhelfen könnten, ist unbestritten. Aber Strobel winkt ab: "Wir haben im Laufe der Saison bereits zwei neue Spieler und mit Frank Bergemann einen neuen Trainer verpflichtet. Es gibt dahingehend keinerlei Überlegenungen. Wir vertrauen diesem Kader."

Causa HSV Hamburg kein potenzieller Puffer

Dass der HSV Hamburg sich aller Voraussicht nach vom Spielbetrieb der Handball-Bundesliga zurückziehen und damit auf die Zahl der drei Absteiger angerechnet wird – außerdem würden sämtliche Partien, die der HSV in der Saison 2015/16 bestritten hat, nicht mehr in der Tabelle berücksichtigt –, interessiert Strobel nur bedingt.

"Man kann sich nie sicher sein, wie die Sache weiter geht. Ich habe auch schon zu den Spielern gesagt, dass sie es nicht als Puffer betrachten dürfen, sollte der HSV ans Ende der Tabelle gesetzt werden. Wir wollen mindestens 15. werden."