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Handball: Konter und Überzahl stehen beim öffentlichen Training auf dem Programm. Mit Videos

In vier Wochen beginnt für die Handballer des Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten mit dem Erstrundenturnier im DHB-Pokal in Aue der Ernst des Lebens. Am Donnerstag gewährten sie ihren Fans Einblicke in die Trainingsarbeit.

Knapp 400 HBW-Fans wollten in der Balinger Sparkassen-Arena mit dabei sein, als der neue Trainer Runar Sigtryggsson sein Team – nur Martin Strobel (Olympia-Vorbereitung), Tim Nothdurft (Junioren-EM in Dänemark) und Jannik Hausmann (krank) fehlten – im öffentlichen Training schwitzen ließ. "Es freut mich, dass der Zuspruch so groß ist. Es ist auch ein guter Termin zu Beginn der Ferien. Da haben die Leute auch Zeit, und das öffentliche Training soll ja auch etwas für die Kinder sein", sagte HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel.

Besonders interessiert beäugten die Zuschauer die Aktionen der Neuzugänge Pascal Hens, Matthias Flohr, Markus Stegefelt, Lars Friedrich, Tobias Wagner und Keeper Tomas Mrkva. "Wir werden etwas das Konterspiel und zum ersten mal auch das Überzahlverhalten trainieren. Mal sehen, wie das läuft", sagte Coach Sigtryggsson ehe die Bälle in der Arena flogen.

Und als es dann nach einigen Kräftigungsübungen zum Aufwärmen ans Konterspiel ging, geizte das Publikum nicht mit Szenenapplaus, wenn etwa Abwehrchef Davor Dominikovic die Torhüter mit sehenswerten Legern foppte. Alt gegen Jung ging es immer im 2:2 in Richtung Tor. Und Alt gewann mit 10:8 – Hens, Dominikovic, Friedrich und Co. ließen sich feiern. Nach knapp eineinhalb Stunden war das Showtraining beendet – dann kamen auch die Autogrammjäger auf ihre Kosten.

Nach drei Wochen Vorbereitung sagt Sigtryggsson: "Wir sind auf einem guten Weg. Die Abwehrreihen sind gegen unterklassige Gegner schon mal gut gestanden, die Torhüter haben sich stabilisiert. Und der Spielaufbau geht in die richtige Richtung. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie gerne nach vorne und auch nach hinten läuft. Unser Problem ist derzeit, dass wir zu viele gut herausgespielte und klare Chancen vergeben. Die Mannschaft muss merken, dass es sich lohnt, so zu spielen, wie sie es tut."

Stand in den zurückliegenden Wochen noch die Ausdauer im Vordergrund der Arbeit, will Sigtryggsson nun mehr mit dem Ball machen. "Wir werden unser Repertoire an Spielzügen erweitern."

Wie gut die dann auch gegen Mannschaften von größerem Kaliber funktionieren, kann der 44-jährige Isländer dann in gut einer Woche überprüfen. Denn beim S-Cup in Altensteig warten dann doch vorwiegend stärkere Gegner auf den HBW als in den drei bisher erfolgreichen Tests.