Tobias Wagner hat sich am Kreis durchgesetzt. Foto: Eibner

Zweite Bundesliga: Balingen-Weilstetten hält Tempo gegegn TuSEM Essen 60 Minuten hoch.

Knapp 25 Minuten lieferte TuSEM Essen dem HBW Balingen-Weilstetten am Samstag ein Duell mit offenem Visier. Doch dann steigerte sich der Gastgeber in der Balinger Sparkassen-Arena und gewann noch souverän mit 42:28.

"Die beiden Punkte sind wichtig, aber wir sollten alles andere nicht überbewerten", sagt HBW-Coach Rúnar Sigtryggsson. Auch nicht, dass sein Team in de ersten Hälfte so seine Probleme in der Deckung hatte. "Natürlich wird die Abwehrarbeit in dieser Woche ein Thema sein, aber wir haben in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass wir es besser können. Es kommt eher auf die Führung der Abwehr an", so der Isländer.

Weil seine Team dem HBW in der ersten Hälfte richtig Paroli bot, meinte TuSEM-Trainer Jaron Siewert: "20, 25 Minuten der ersten Halbzeit können wir mit dem Angriff zufrieden sein. Da waren wir der unangenehme Gegner, der wir sein wollten." Doch ebenso wie Sigtryggsson bemängelte er die Abwehrleistung seines Teams – allerdings über die kompletten 60 Minuten. "Wir haben nie wirklich Zugriff bekommen. Wenn man in beiden Halbzeiten 21 Tore kassiert, ist das nicht die Sportart, die wir bestreiten wollen", so Siewert, der eine bestimmte Phase als ausschlaggebend für die Niederlage ausmachte: "Das Spiel verlieren wir in den letzten fünf Minuten der ersten und in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit, wo uns die Kontrolle komplett entgleitet."

Das sah beim HBW ganz anders aus. "Alle haben ihre Aufgabe erfüllt, es gab keinen Bruch im Spiel. Bei 55 Angriffen haben wir 42 Tore erzielt. Die Quote kann eigentlich nicht besser werden", sagte Trainer Sigtryggsson. HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel machte zwei entscheidende Dinge für den Sieg aus: "Dass wir beim 9:19 nicht die Nerven verloren haben, sondern ruhig geblieben sind und einfach weiter Tempo gemacht haben und, dass wir in der zweiten Halbzeit ganz anders gedeckt haben – auf einem Niveau, um nachher auch so deutlich zu gewinnen.

Trainer Sigtryggsson blickte gleich auf die nächste Aufgabe, auswärts beim VfL Eintracht Hagen, voraus: " das wird schwer genug. Jetzt geht es darum, dass wir es auch auswärts hinbekommen."

Am Samstag gilt’s für den HBW beim Aufsteiger, der sich mit Keeper Dragan Jerkovic (TVB Stuttgart) und dem polnischen Nationalspieler Bartosz Konitz (Pogon Szczecin) prominent verstärkt hat. Zum Auftakt unterlag die Eintracht, die ohne den früheren Balinger Dragan Tubic (Bauchmuskelzerrung) auskommen musste, beim TV Emsdetten mit 28:33. Für Sigtryggsson ist dennoch klar: "Wenn wir in der Abwehr so beginnen, wie gegen Essen, wird es schwer etwas zu holen."