HBW-Kapitän Martin Strobel im Zweikampf mit Göppingens Zarko Sesum. Foto: Kara

Handball: Mannschaft kaum noch zu retten. Sigtryggsson: "Wahrheit steht in der Tabelle." Mit Video

Es war wohl das für einige Zeit letzte Derby in der Handball-Bundesliga zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten und Frisch Auf Göppingen. Während der HBW kaum noch zu retten ist, feierte Frisch Auf am Samstag mit dem 36:29-Erfolg den Klassenerhalt.

"Wir haben im Angriff in der zweiten Halbzeit einfach schlechter gespielt als in der ersten und Göppingen eben nicht", sagt HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson. Bis zum 19:20 war der HBW in der ausverkauften Balinger Sparkassen-Arena dran an den Grün-Weißen. Doch dann leisteten sich die Hausherren eine Serie von Fehlern in der Offensive, die Göppingen dazu nutzte, sich mit einem eigentlich schon vorentscheidenden 6:1-Lauf einen 26:20-Vorsprung herauszuwerfen.

Sigtryggsson nimmt sich dabei selbst in die Pflicht: "Die Wechsel, die wir dann vorgenommen haben, haben nicht funktioniert. Im Nachhinein war das ein Fehler." Auch die Idee, die Göppinger Deckung mit zwei Kreisläufern zu beschäftigen und so Lücken zu reißen, lief ins Leere.

Wie schon bei der 25:33-Auswärtsniederlage gegen Erlangen blieb der HBW in Sachen Torhüterleistung – mit Ausnahme der ersten Hälfte, denn da bekam eigentlich gar kein Keeper etwas zu fassen – hinter jener des Gegners zurück. "Dadurch wird die Abwehr unsicher und wir bekommen keine Konter", sagt Sigtryggsson. Der jedoch klar stellt: "Es war nicht alles schlecht am Samstag, wir versuchen uns immer auf allen Ebenen zu verbessern. Aber wir sind nicht gut genug, um uns Spiele auszusuchen, in den wir unbedingt punkten wollen und das dann auch tun." Natürlich sei die Niederlage gegen Göppingen ernüchternd gewesen, "aber die ärgert mich nicht so sehr wie die im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach oder die auswärts in Coburg und in Stuttgart. Ich habe das Gefühl, dass wir mit der Situation gegen direkte Konkurrenten überfordert waren – dadurch hat dann die Qualität gefehlt und das Gesamtpaket nicht gestimmt. Wir hätten bis jetzt zwei Spiele mehr gewinnen können. Aber die Wahrheit steht in der Tabelle", so Sigtryggsson weiter.

Für den Isländer ist angesichts des Restprogramms mit den Heimspielen gegen die SG Flensburg-Handewitt und den THW Kiel klar: "Wir stehen mit mehr als einem Bein in der 2. Liga, aber es geht noch darum, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren und gute Leistungen zu bringen. Druck ist keiner mehr da."