Handball: Sascha Ilitsch, Dennis Wilke und Felix König schlagen unterschiedliche Wege ein.
Abschied nehmen aus der Handball-Bundesliga ist am Samstag für den HBW Balingen-Weilstetten mit dem Heimspiel gegen den THW Kiel (16 Uhr Sparkassen-Arena Balingen) angesagt. Abschied nehmen heißt es aber auch für einige Urgesteine von ihrem HBW.
Die Liste der Spieler, die in der kommenden Zweitliga-Saison nicht mehr für den HBW Balingen-Weilstetten zum Ball greifen, ist lang. Yves Kunkel, Julian Krieg, Peter Johannesson, Davor Dominikovic und Pascal Hens werden den Klub verlassen. Mit Sascha Ilitsch, Felix König und Dennis Wilke sagen auch drei Spieler "Auf Wiedersehen", die beim HBW zum Inventar gehörten: Sascha Ilitsch – er wird dem HBW als Betreuer und Fitness-Coach erhalten bleiben – Felix König und Dennis Wilke.
Von Verletzungen gepflastert war die Handball-Karriere von Sascha Ilitsch. Ebenso wie Felix König stammt er aus dem Nachwuchs des TV Weilstetten und schaffte über die JSG und den HBW II den Sprung in die Bundesliga-Mannschaft. Mit Ausnahme eines kurzen Abstechers zum TV Neuhausen spielte er stets für seinen Heimatverein. Der Abschied von der Platte fällt ihm schwer. "Ich habe zuletzt versucht, nicht daran zu denken, aber in den letzten zwei, drei Tagen ist es mir natürlich immer stärker bewusst geworden. Es wird mir nicht leicht fallen. Es war immer eine große Ehre für mich, mit meinem Heimatverein in der 1. Liga spielen zu dürfen", sagt Ilitsch. Eigentlich sollte der 31-jährige wegen anhaltender Knieprobleme gar nicht auflaufen. Doch die Partie will er sich nicht nehmen lassen – "Ich werde auf jeden Fall spielen und voll angreifen. Dass es noch einmal gegen Rekordmeister Kiel geht, ist noch einmal eine tolle Sache."
Mit Dennis Wilke verabschiedet sich ein langjähriger Weggefährte Ilitschs in den Handball-Ruhestand. Er kam 2006 von der SG Haslach-Herrenberg-Kuppingen nach Balingen. Nach einem zweijährigen Abstecher zum TuS N-Lübbecke kehrte der Rechtsaußen 2014 zurück. Sein letztes Bundesliga-Spiel für Balingen bestritt er am Ende der vergangenen Runde gegen die Füchse Berlin. In der Vorbereitung auf diese Saison brach eine Hüftverletzung wieder auf, der 31-Jährige versuchte sich wieder heranzukämpfen, muss seine Karriere nun aber beenden.
"Vielleicht ist es ganz gut, dass ich mich darauf einstellen konnte und es nicht abrupt kommt", sagt Wilke. was ihm am meisten fehlen wird? "Nach dem Training mit den Jungs zusammenzusitzen, Blödsinn zu quatschen und ein Bierchen zu trinken." Die Highlights beim HBW waren für Wilke die Heimsiege gegen den THW Kiel im Dezember 2009 (39:37) in im September 2014 (21:20) – "Für mich ist es dabei immer super gelaufen. Das erste war für mich so ein bisschen der Durchbruch."
Seine Karriere auf jeden Fall fortsetzen wird Felix König. Ungewiss ist derzeit lediglich wo. Auch der 26-Jährige ist ein Kind des TV Weilstetten respektive des HBW. "Es ist schon sehr, sehr schade. Ich bin seit mehr als 20 Jahren im Verein, bin hier groß geworden und habe mir meinen Traum erfüllt. Mir blutet das Herz. Ich habe dem Klub so viel zu verdanken, deshalb wird es am Samstag auch sehr schwer für mich. Aber ich gehe die ganze Sache positiv an. Es wird mir gut tun, mal aus dem heimischen Umfeld herauszukommen", so König, der 2008 mit der DHB-Auswahl Jugend-Europameister wurde und 2011 mit den Junioren die Weltmeisterschaft gewann.
Die Trennung erfolgte "in gegenseitigem Einverständnis, wie der Spielmacher betont. "Als wir die Gespräche geführt haben, waren meine Leistungen nicht so gut, wie zuletzt." Erst zu Beginn des Jahres feierte König sein Comeback, nachdem ihm zuvor ein Ermüdungsbruch im Schienbein rund eineinhalb Jahre zu schaffen gemacht hatte. Am Samstag gegen Kiel will er nun "einfach Gas geben und es noch einmal genießen vor dem klasse Publikum in der Sparkassen-Arena Handball zu spielen."
