Mit Stuttgarts Johannes Bitter stellt sich Yves Kunkel und seinen Teamkollegen heute ein Top-Keeper in den Weg. Foto: Single

Handball:  Bundesligist will im Derby beim TVB Stuttgart die nächsten Punkte für den Klassenerhalt eintüten.

Mächtig Brisanz steckt im Schwaben-Derby der Handball-Bundesliga. Denn wenn der HBW Balingen-Weilstetten am Freitag beim TVB Stuttgart (19.45 Uhr, Porsche-Arena) antritt, geht es für beide ums Überleben in der höchsten Spielklasse.

Gastgeber TVB Stuttgart belegt mit 12:30 Punkten den 16. Rang im Tableau und damit einen Platz, der am Ende der Spielzeit in die 2. Liga führen würde. Nur zwei Punkte mehr hat der HBW als Tabellen-14. (14:32) auf dem Konto. Alles andere als ein Ruhekissen, denn im Kampf um den Klassenerhalt trennen die Mannschaften auf den Rängen 17 bis 13 gerade einmal vier Punkte. Allein Schlusslicht HSC 2000 Coburg hat die Marke von zehn Zählern noch nicht geknackt.

Rúnar Sigtryggsson, Trainer des HBW Balingen-Weilstetten, unterstreicht die Bedeutung des Duells mit dem TVB Stuttgart, das seit Wochen ausverkauft ist und vom SWR im Internet-Livestream übertragen wird. "Das ist das Spiel des Jahres. Für uns wäre es enorm wichtig, dass wir uns ein Polster von vier Punkten auf die Abstiegsplätze verschaffen. Denn nach dem Heimspiel am kommenden Mittwoch gegen die Füchse Berlin haben wir drei Vier-Punkte-Spiele in Folge."

Verzichten muss Sigtryggsson neben den Langzeitverletzten Julian Krieg und Dennis Wilke heute auch auf Felix König (Adduktorenzerrung) und Markus Stegfelt. Der Schwede hatte sich am vergangenen Sonntag beim Länderspieleinsatz gegen die Deutsche Nationalmannschaft eine Nackenverletzung zugezogen. Christoph Foth und Davor Dominikovic schleppten sich zuletzt mit Erkältungen herum, Kapitän Martin Strobel laborierte an Problemen mit der Achillessehne. Sie stiegen erst in den vergangenen Tagen ins Training ein. "Das hat die Sache für uns in der Vorbereitung auf das Spiel nicht gerade leichter gemacht", sagt Sigtrygsson. Alle drei werden heute aber auflaufen. Ob der Isländer neben Tomáš Mrkva im Tor auf Peter Johannesson oder Viacheslav Saldatsenka setzt, lässt er noch offen. Sicher hingegen ist, dass viel darauf ankommen wird, welches Team heute den besseren Torhüter zwischen den Pfosten hat. In dieser Hinsicht jedenfalls ist der TVB mit Johannes Bitter nominell stärker aufgestellt. "Allerdings", so Sigtryggsson, "hatten wir beim Sieg in Hanover Nachteile auf der Torwartposition, haben diese aber mit Ballgewinnen in der Abwehr wettgemacht."

In der Vorrunde setzte sich der HBW in der Balinger Sparkassen-Arena nach einem recht zähen Spiel mit 23:19 (11:7) gegen Stuttgart durch. Damals jedoch musste TVB-Trainer Markus Baur auf den abwehrstarken Linksaußen Tobias Schimmelbauer und die beiden Rückraumrechten Djibril M’Bengue und Can Celebi verzichten. Alle drei sind nun wieder an Bord. Drei Wochen hatte der TVB Zeit, sich auf das Schwaben-Derby vorzubereiten. Ihren letzten Auftritt hatten die "Wild Boys" bei der 21:23-Heimniederlage am 1. März gegen die MT Melsungen.

Wie HBW-Trainer Sigtryggsson die Chancen seiner Mannschaft auf den siebten Saisonsieg beziffert? "Das ist ein Derby, da gilt 50:50 in allen Bereichen. Wenn wir ein gutes Spiel abliefern, dann wird es eng. Wichtig ist, dass wir besonders im Angriff gleich richtig in die Gänge kommen und nicht wieder einem Rückstand hinterherlaufen müssen."