Am Ball in Sindelfingen: Damir Bosnjak. Foto: Agentur Photo 5

Die Futsal-Mannschaft von Nafi Stuttgart misst sich bei Sindelfinger Gala mit normalen Teams - in der Hauptrunde beweisen die Ballzauberer von Nafi Stuttgart, warum sie amtierender deutscher Meister im Futsal sind – und es ihnen auch bei einem „normalen“ Fußballturnier gelingt, die Zuschauer zu begeistern.

Sindelfingen - Spätestens als Erdem Ürün zum Fallrückzieher ansetzt, ist auch den Zuschauern im Sindelfinger Glaspalast klar, dass diese Mannschaft kein gewöhnliches Kreisliga-A-Team ist. Schon in der Vorrunde vor Weihnachten hatten die dem Sindelfinger Publikum größtenteils unbekannten Kicker aus Bad Cannstatt ihren Gegnern bei der 32. Sindelfinger Hallenfußball-Gala im Glaspalast keine Chance gelassen. Und in der Hauptrunde beweisen die Ballzauberer von Nafi Stuttgart, warum sie amtierender deutscher Meister im Futsal sind – und es ihnen auch bei einem „normalen“ Fußballturnier gelingt, die Zuschauer zu begeistern.

Die Jungs streicheln über den Ball, als machen sie den ganzen Tag nichts anderes. Sie kombinieren auf engstem Raum und tragen die Kugel ein ums andere Mal fast schon ins gegnerische Tor. Dabei hätten sie auf dem großen Sindelfinger Kunstrasenplatz sogar Platz für hohe lange Bälle und Flanken gehabt. Doch genau das ist es wiederum auch, was Nafi letztlich das Leben schwer macht. „Hier ist fast alles anders als beim Futsal“, sagt Nafi-Trainer Damir Bosnjak. Eine Rundumbande, größere Tore, größere Bälle, die höher aufspringen und das große Feld, „das ist schon eine Umstellung.“

Die Größe der Halle macht für den Trainer daher keinen besonderen Reiz aus: „Im Futsal-Finale mussten wir in einer engen Halle vor 1000 Zuschauern antreten, von denen 800 Fans unserer Gegner waren“, sagt er. „Das hat einen viel mehr angestachelt.“ Stattdessen waren es die Gegner, auf die sich der Kreisligist freute. Regelmäßig treten namhafte Mannschaften bis zur Regionalliga bei der Hallenfußball-Gala an. Der SSV Reutlingen reiste wieder einmal mitsamt Fangruppe nach Sindelfingen. Neben den Stuttgarter Kickers II und dem Karlsruher SC II gaben sich Drittligisten aus der Schweiz und aus Luxemburg die Ehre. „Sich mit solchen Mannschaften messen zu können ist das Besondere an diesem Turnier“, erklärt Damir Bosnjak.

Dass am Sonntag in der Endrunde für Nafi dann doch schon vor dem Achtelfinale Schluss ist, liegt nicht an den fußballerischen Fähigkeiten der Stuttgarter. Vielmehr waren die Futsal-Meister etwas übermotiviert. „Wir haben zwischen Haupt- und Endrunde am Samstag noch mal bei einem Turnier mitgespielt“, sagt Trainer Bosnjak, „am Sonntagmorgen hatten wir dann doch etwas schwere Beine.“ Gegen den Kreisligisten DJK Ost-Memmingen und den Oberligisten Freiburger FC gibt es nichts mehr zu holen.

Im kommenden Jahr hat das Team aber die nächste Chance. „Klar werden wir auch dann wieder antreten“, sagt Trainer Bosnjak. Dann vielleicht sogar als Bezirksligist. Im zweiten Jahr, in dem sie mit Teilen des Futsal-Teams auch in der Feldrunde spielen, stehen sie auf dem ersten Tabellenplatz. „Wenn nichts schief läuft, sollte es für den Aufstieg reichen“, sagt Bosnjak.