Passender Snack zur Präsentation: Pizza-Hände. Foto: Dreßel Foto: Schwarzwälder-Bote

Visitation der Burgschule Haiterbach nach Antrag auf Gemeinschaftsschule / Konzept beeindruckt / Es mangelt weiter an Schülern

Von Manfred Dreßel Haiterbach. Die Burgschule Haiterbach will Gemeinschaftsschule werden. Der Antrag ist gestellt. Um diesem Ziel näher zu kommen, wurde kürzlich eine Visitation durchgeführt. Visitation heißt eigentlich Besuch – der aber hatte es dann doch in sich.Um Gemeinschaftsschule zu werden, reicht es nicht, einen Antrag zu stellen und schön bedrucktes Papier zu erstellen. Man wird auf Herz und Nieren geprüft, ob denn dafür überhaupt die Vorlaussetzungen erfüllt werden, ob es der jetzigen Schule wirklich ernst damit ist, ob man über ein tragfähiges pädagogisches Konzept verfügt und wie der Schulträger, die Lehrer, die Eltern und Schüler überhaupt dazu stehen. Und so reiste aus Pforzheim die Leiterin des Schulamts an, begleitet von einem weiteren Schulrat und einem Vertreter des angrenzenden Schulbezirkes aus Rastatt.

Bürgermeister Andreas Hölzlberger, sein Stellvertreter Friedrich Schuler und die Vorsitzenden des Elternbeirates, Brigitte Kaupp und Tanja Balla, gehörten ebenso dazu wie Rektorin Sybille Rothe und Konrektorin Corina Schulakowski.

Auch die Klassenlehrer des 2. Schuljahres , Nadine Steeb und des 5. Schuljahres, Thomas Christ waren in die Visitation eingebunden.

Es begann zunächst mit einer Präsentation durch die Schulleiterin und ihrer Vertreterin, in der das bisher erarbeitete Pädagogische Konzept erläutert wurde, dessen Inhalt in langer Vorbereitung vom gesamten Kollegium erstellt worden war.

Wie die fünf Finger einer Hand gemeinsam und harmonisch arbeiten, so braucht eine Schule entsprechend fünf Voraussetzung, die das ebenso bewerkstelligen: Lehrerschaft mit Pädagogischen Assistenten, Lernbegleitern und Schulsozialarbeiterin, Schüler, Eltern, Schulträger und weiteres Personal wie Hausmeister oder Mensaleitung.

Im Anschluss an die Präsentation besuchten die Schulräte den Unterricht der Klasse 5 und überzeugten sich davon, dass bereits jetzt nach wichtigen Grundsätzen der Gemeinschaftsschule unterrichtet wird, nämlich individualisiert. Sie erfuhren, wie die Schüler nicht etwa an einem Stoff gemeinsam arbeiten, sondern differenziert in Eigenregie unterschiedlich in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch lernen.

Eine Schulhausbesichtigung zeigte, welche Räumlichkeiten für eine Gemeinschaftsschule und ihren Ganztagesbetrieb bereits jetzt vorhanden sind: Stadt- und Schulbücherei, Mensa, Musiksaal, Küche, Werkräume, Computerraum, Lernecken auch auf den Fluren, Physik/Chemieraum, dazu Spiel- und Sportmöglichkeiten.

Für die große Gesprächsrunde hatte Lehrerin Gundula Erkenbrecher mit den Neuntklässlern ein Buffet aus Fingerfood erstellt. Sogar die Form der Hand war dabei auch als Speise berücksichtigt worden. Es erfolgte dann noch ein Abschlussgespräch nur mit Lehrern und Schulräten. So waren bald vier Stunden Visitation vergangen.

Und welche Aussichten haben nun die Bemühungen der Schule? Das ließen sich die hohen Herren und Damen noch nicht entlocken, denn die Entscheidung fällt erst im Januar. Aber man konnte hören, dass ihrer Meinung nach das pädagogische Konzept der Haiterbacher Schule durchaus Hand und Fuß habe.

Mit der Hand ist man ja schon weit gekommen, aber mit dem Fuß hapert es noch, denn da geht es darum, ob man in Haiterbach auch die nötige Schülerzahl für diese Schulform zusammen bekommt.

Jedenfalls zeigte sich Burgschul-Rektorin Sybille Rothe mächtig stolz auf ihr Lehrerkollegium, denn dies habe hervorragend mitgearbeitet und sich in vielen Sitzungen zusätzlich zur normalen Unterrichtstätigkeit voll für die Sache engagiert.