1. Vorsitzender Walter Buhl (rechts) und 2. Vorsitzender Manfred Balke (links) gratulieren Gerda Luz und Robert Gutekunst für ihre langjährige Mitgliedschaft im Verein. Foto: Faust Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Finanzamt mahnt SWV, Einnahmen zeitnah zu verwenden / Versammlung lehnt Bau von Schuppen ab

Von Daniel Faust

Bis zum Tagesordnungspunkt acht war es für den Vorsitzenden Walter Buhl und den Schwarzwaldverein Ortsgruppe Haiterbach eine ganz normale Jahreshauptversammlung. Dann sackte die Stimmung in den Keller.

Haiterbach. Alles begann normal beim Haiterbacher Schwarzwaldverein: Berichte über die Aktionen und Wanderungen des Vereins, die Entlastungen für das Jahr 2015 und die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften und Engagement als Wanderführer.

Doch beim Punkt "Beschluss über den Bau eines Geräteschuppens" stieß der Ausschuss im Gasthaus "Lamm" bei den Mitgliedern auf Widerstand. Sie verweigerten die Zustimmung für die Errichtung eines Schuppens für die Unterbringung von Vereinsmaterialien.

Es war Walter Buhl schon zu Beginn der Versammlung am Sonntag anzumerken: Was er den Mitglieder präsentierte, gefiel dem Vorstand, der vor einem Jahr neu ins Amt gekommen ist, nicht. Der Tagesordnungspunkt acht hatte schon im Vorfeld für Unstimmigkeiten, auch im Ausschuss selbst, gesorgt. Der Vorstand wollte auf einem Grundstück der Stadt Haiterbach, das kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann, und mit einem Zuschuss für Baumaterialien einen acht mal zehn Meter großen Schuppen für rund 30 000 Euro inklusive Eigenleistung bauen lassen. Aus freien Stücken wollte der Verein das aber überhaupt nicht, denn Grund für das Bauvorhaben ist ein Schreiben vom Finanzamt. Das Vermögen des Vereins sei zu hoch, um im Rahmen der Ausgaben und Unterhaltskosten, noch passend in der aktuellen Höhe zu sein. Schließlich müssen die Einnahmen zeitnah für die Zwecke des Vereins verwendet werden. Ansonsten drohe der Entzug der Gemeinnützigkeit. Doch die Mitglieder verweigerten den Beschluss.

Verein will Hilfe bei Steuerberater suchen

Alternativen, die im Vorfeld schon im Raum standen, wie zum Beispiel eine Aussichtsplattform, wurden ebenfalls diskutiert, aber dann im Verlauf der Versammlung auch verworfen. "Wir werden jetzt schauen, was wir mit Hilfe eines Steuerberaters tun können, um die Gemeinnützigkeit zu behalten", sagte Jutta Wiegand, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im Verein, nach der Versammlung.

Abgesehen vom Thema Finanzen läuft das Vereinsleben der Ortsgruppe sehr gut. "20 neue Mitglieder konnten wir im Rahmen der Familiengruppe 2015 gewinnen", erzählt Walter Buhl, der insgesamt 221 Mitglieder in der Kartei hat. Auch freute man sich im Verein, dass man wieder am Sommerferienprogramm teilgenommen hat. "Es war ein erfolgreiches Jahr für die Familiengruppe", sagte Beate Blaser-Rozza. Auch die Zahl der geehrten Wanderführer von 35 spricht für sich. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Kurt Helber, für 40 Jahre Robert Gutekunst und für 25 Jahre Gerda Luz im Verein geehrt.