Das Thema Verkehr ist bestimmend. Die Bürger wollen auch eine Beruhigung der Ortsdurchfahrt. Foto: Fritsch

Innerörtliche Beruhigung und überregionale Anbindung als Schwerpunkte beim Stadtentwicklungsprozess.

Haiterbach - Der Verkehr ist eines der bestimmenden Themen des Stadtentwicklungsprozesses für den Stadtteil Haiterbach. Das hat die Auswertung der Fragerunde bei der Auftaktveranstaltung ergeben. Die Ergebnisse sind Grundlage für den Bürgertisch am Donnerstag, 19. Mai.

Das Thema Verkehr ist umfassend und kennt mehrere Aspekte. Zum einen soll eine regionale und überregionale Verkehrsanbindung vorangetrieben werden. Beispielsweise durch einen Autobahnzubringer zur A 81.

Auf der anderen Seite wünschen sich die Bürger die Reduzierung der Verkehrsbelastung im Bereich der Ortsdurchfahrt. Zu diesem Themenkomplex meldeten immerhin 51 der knapp 60 Teilnehmer der Auftaktveranstaltung Verbesserungsbedarf an. Die Ergebnisse der Fragerunde hat Moderatorin Monika Handte von der Stadtentwicklungsgesellschaft STEG jetzt ausgewertet und aufbereitet. Die Umfrage war völlig offen, weil keine Themen vorgeben waren, sondern nach Visionen, positiven und negativen Punkten gefragt wurde.

Die Teilnehmer der »Stadtentwicklung Haiterbach 2025« wollen aber nicht nur den Verkehr aus der Stadt verbannen, sie wünschen sich auch eine entsprechende Gestaltung mit Bäumen, Blumen und grünen Flächen. Ein ansprechendes Ortsbild mit hoher Aufenthaltsqualität im Stadtkern verbunden mit einem erweiterten Einzelhandelsangebot ist den Bewohnern genauso wichtig, wie ein Café in zentraler Lage als Treffpunkt für Jung und Alt.
Seniorengerechtes Wohnen, mehr Betreuung Jugendlicher, das Entfernen maroder Bausubstanz zur Gewinnung neuer bebaubarer Flächen als klassische Aufgabe der Innenentwicklung, die Sanierung der Festhalle und der Ausbau erneuerbarer Energien waren wichtige Anliegen für ein zukunftsfähiges Haiterbach.
Für den Ortsteil Altnuifra wurde vor allem die Verkehrsbelastungen auf der Kreisstraße und das hohe Tempo bemängelt, mit denen die Fahrzeuge auf der Ortsdurchfahrt unterwegs sind.
Bürgermeister Andreas Hölzlberger zeigte sich zufrieden mit den ersten Ergebnissen der Auftaktveranstaltung. »Die Ergebnisse sind eine ausgezeichnete Grundlage für eine tiefgehende Diskussion beim Bürgertisch am kommenden Donnerstag«, so Hölzlberger. Zu diesem Bürgertisch, der ab 19.30 Uhr im Rathaus stattfindet, seien auch alle Bürger eingeladen, die an der Auftaktveranstaltung nicht teilnehmen konnten, den Stadtentwicklungsprozess durch ihre Ideen aber mitgestalten möchten. Dabei sollen die bereits erarbeiteten Themen vertieft und neue Visionen und Ideen zu konkreten Projekten weiterentwickelt werden. Beim Auftakt in der Festhalle hätten viele Bürger in Gesprächen ein großes Interesse bekundet, an der Gestaltung ihres Lebensraums mitwirken.
Was die Bürger verbessern wollen

Beim Auftakt in Haiterbach waren die Bürger unter anderem nach den Themen gefragt, bei denen sie Nachholbedarf sehen:

- Verkehr
Am häufigsten genannt wurde die Ortsdurchfahrt mit ihrer hohen Verkehrsbelastung und der fehlenden, entschleunigenden Gestaltung (24 Nennungen). Weiter genannt wurden: fehlende Anbindung an die Autobahn A 81 (8 Nennungen), ÖPNV (8), Straßenbau/Zustand und Ausbau (6) sowie die Schülerbeförderung (5).

- Infrastruktur

Die Haiterbacher vermissen ein Café mit Freisitz sowie eine vielfältigere Gastronomie (13 Nennungen), Läden für Schuhe, Bekleidung, Lebensmittel (11) sowie eine Realschule (5).

- Innenentwicklung

Verschiedene Bürger erkennen Mängel im Ortsbild und beklagen eine unzureichende Aufenthaltsqualität (9 Nennungen). Kritisch bewertet werden Leerstände und schlechte Bausubstanz (4). Handlungsbedarf sieht man bei der Flächengewinnung durch Innenentwicklung und Baulückenschließung (3) sowie bei der Sanierung der Festhalle (3).

- Umwelt
Ein weiteres Themenfeld ist der Ausbau des Naturschutzes sowie die Nutzung erneuerbarer Energien (14 Nennungen).

- Soziales und Kultur
Einen Nachholbedarf sieht die Umfrage beim Wohnraum für alle Generationen (6 Nennungen), der Betreuung für Jugendliche und Senioren (6) sowie Kultur-Angeboten (3)

- Stadt/Verwaltung
Manch einer hätte gern einen Ortschaftsrat Haiterbach (4 Nennungen), mehr Bürgerbeteiligung (4) und mehr Zusammenhalt der Bürger (3).

- Stärken

Auch nach den Stärken von Haiterbach wurde gefragt. Genannt wurden: Bürgerschaftliches Leben mit Vereinen und Kirchengemeinde, die ein gutes Angebot haben und Engagement zeigen (28 Nennungen) sowie der Zusammenhalt der Bürger (6).
Hoch angesehen ist Haiterbach als Wirtschaftsstandort mit Arbeitsplätzen, guter Versorgung durch Handwerk, Einzelhandel und Ärzten (27).
Vielen gefällt der Freizeitwert in schöner Lage (19) sowie die Kinderbetreuung für Kinder von null bis sechs Jahren.
Öffentliche Einrichtungen sowie Sportstätten, Bücherei, Verwaltung/Rathaus, Mehrgenerationenhaus werden positiv gesehen (14).
Auch kulturelle Angebote bewertet ein Teil der Befragten positiv (5 Nennungen).