Die Doppik ist auch in kommunalen Haushalten die Zukunft – zwangsweise. Foto: Schwarzwälder-Bote

FinanzenHaiterbach beauftragt Büro mit Einführung der Doppik / Roller fordert alternative Angebote

Von Dorothee Trommer

Haiterbach. Das Finanzwesen der Stadt Haiterbach muss bis 2020 auf die Kommunale Doppik umgestellt werden. Die umfangreichen Vorarbeiten werden von einem externen Büro ausgeführt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab es auch kritische Stimmen.

Doppik ist ein Kunstwort, das allgemein ein auf der doppelten Buchführung basierendes Rechnungssystem beschreibt. Doppik bezeichnet hierbei per Definition sowohl die doppelte Buchführung im kaufmännischen Bereich als auch im Bereich der öffentlichen Verwaltung. Der Begriff wird jedoch in der Regel im Kontext des öffentlichen Sektors verwendet.

Für Haiterbach bedeutet das, alle Straßen, Wege, Plätze, Gebäude und sonstige Vermögensgegenstände zu bewerten. Außerdem müssen der kommunale Wald und die Grundstücke bewertet werden. Das Büro Heyder und Partner aus Tübingen hat dazu ein Angebot gemacht. Insgesamt können für die Einführung der kommunalen Doppik Kosten um die 70 000 Euro entstehen. Wie Manfred Girrbach, Leiter der Finanzabteilung, und Bürgermeister Andreas Hölzlberger erklärten, werde man versuchen, dem Büro so viel wie möglich zuzuarbeiten, um die Kosten zu senken.

Girrbach bezeichnete die Erfassung der oben genannten Objekte als Sisyphusarbeit und als unmöglich von den Rathausmitarbeitern nebenher zu bewältigen. Es gilt alte Akten zu erfassen und die Daten der alten EDV zu analysieren.

Das Büro Heyder und Partner kennt sich in Haiterbach gut aus und ist bereits im Besitz von wichtigen Daten für diese Erhebung, dies gaben der Rathauschef und der Schatzmeister zu bedenken. Rosemarie Palmer (UBL) fragte, ob das Land denn für diese Tätigkeit die Kosten übernehme, denn sie haben es ja auch veranlasst. Dies musste Hölzlberger verneinen. Karl Braun (DBH) gab zu bedenken, dass auch Gelder vom Land von den Bürgern kommen. Manfred Girrbach sagte auf Anfrage, er könne weitere Angebote einholen, ist sich aber sicher, dass diese höher liegen als das von Heyder und Partner, eben weil dort schon einiges vorliegt.

Otto Roller (CDU/FWH) zweifelt am Sinn der kommunalen Doppik und verlangt auch mehr Angebote. Der Gemeinderat beschloss bei vier Gegenstimmen, den Auftrag an genanntes Büro zu vergeben.