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Bürger sollen in einer Versammlung über Lärm und andere Fragen informiert werden

Bringt die geplante Nutzung des Flugplatzes am Dürrenhardter Hof für Luftlandeübungen des Kommandos Spezialkräfte Lärm und andere Probleme mit sich? Die Bürger sollen demnächst in einer Versammlung mehr Details erfahren. Das Projekt steht noch am Anfang.

Haiterbach. Ein Gespräch mit Unterschwandorfs Ortsvorsteher Markus Häußler über die geplante neue Nutzung des nahe an dem Teilort liegenden Fluggeländes des Flugsportvereins Nagold fällt recht überschaubar aus. Schlicht, weil er noch keine näheren Informationen zu diesem Vorhaben habe. Ein Punkt, der Häußler spürbar missfällt. Er müsse sich zunächst selbst informieren. Man werde die ergänzende Nutzung auf jeden Fall auch im Ortschaftsrat thematisieren. Eine wichtige Frage für Häußler ist dabei: Hat auch Haiterbach etwas von einem Luftlandeübungsplatz?

Der Übungsplatz soll eine Gesamtfläche von 1000 auf 400 Meter umfassen, auf der die Fallschirmspringer des Kommandos Spezialkräfte aus Calw sowie deren amerikanische Verbündete landen können. In diesem Gelände integriert wäre auch eine 1000 Meter lange und 80 Meter breite Landebahn, auf der Hubschrauber und kleinere Flugzeuge landen könnten. Bundeswehr und Amerikaner rechnen mit einer jeweiligen Nutzung an 60 Tagen im Jahr.

Federführend ist das Staatsministerium

Mehr können Bürger bei einer geplanten Informationsveranstaltung Ende April oder Anfang Mai erfahren, wie Bürgermeister Andreas Hölzlberger am Donnerstag auf Anfrage mitteilte. Dann sollen eventuell aufkommende Fragen nach Lärm, Umweltbelastung oder dergleichen beantwortet werden. Nicht von der Stadt, denn die möchte ja nicht den Übungsplatz bauen. Federführend bei diesem Thema ist das Staatsministerium Baden-Württemberg.

Vor der Informationsveranstaltung wird es noch eine gemeinsame nichtöffentliche Sitzung der Gemeinderäte Nagold und Haiterbach geben.

Ein Informationsdefizit sieht Hölzlberger derweil nicht. Im Gegenteil: Hier sei in einer sehr frühen Phase informiert worden. Es gebe noch keine Antragsunterlagen und auch noch keine Lärmuntersuchungen. Und alle hätten den gleichen Kenntnisstand. Er selbst wisse auch nicht mehr. Vertreter der Gemeinderatsfraktionen seien ebenso gleich informiert worden.

Die Frage, ob die Stadt Haiterbach dafür wäre oder nicht, wäre letztlich wohl nicht entscheidend. Verhindern, so denkt Hölzlberger, ließe sich der Übungsplatz wohl ohnehin nicht.

Ob Haiterbach davon irgendwie profitieren könnte, könne man in dieser frühen Phase nicht sagen. Bürgermeister Hölzlberger unterstützt zumindest die Bestrebungen, das Kommando Spezialkräfte im Kreis Calw zu halten.

Klar sei, dass man wohl jedes Flugzeug irgendwie höre. Auf der anderen Seite könne man wohl davon ausgehen, dass Übungen eher zu normalen Arbeitszeiten stattfänden. Die Abstände zur Wohnbebauung und Lärmgrenzen sollen eingehalten werden.

Und auch eine andere Zusage steht offenbar schon fest: Niemand solle enteignet werden. Das bedeutet, dass es letztlich eine Frage der Grundstücke ist, die das Land für diesen Übungsplatz aufkaufen muss.