Die Menschenrettung stand im Vordergrund der groß angelegten Hauptübung in Haiterbach. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Haiterbacher Gesamtwehr probt den Ernstfall / Einsatz wird durch Baustellen und Umleitungen erschwert

Von Uwe Priestersbach

Haiterbach. Mit einer anspruchsvollen Hauptübung simulierte die Haiterbacher Gesamtwehr am Wochenende den Ernstfall. Übungsobjekt war der Kindergarten "Arche Noah" in der Schillerstraße. Vor zahlreichen Zuschauern demonstrierten die vier Abteilungswehren und das DRK ihre Schlagkraft.

Ein Brand im Unterschoss des Kindergartens, der zu diesem Zeitpunkt der Übungsannahme zufolge von verschiedenen Seniorengruppen genutzt wurde – diese Situation stellte die Grundlage der Hauptübung der Haiterbacher Feuerwehr dar.

Klar, dass da für die Feuerwehr die Menschenrettung und die Evakuierung der im Gebäude vermissten Personen im Vordergrund stand. Dies machte einen intensiven Personaleinsatz der Abteilungen Haiterbach, Beihingen und Unterschwandorf erforderlich.

Zur Versorgung der geretteten Personen war im Haiterbacher Gerätehaus ein Evakuierungszentrum eingerichtet, wo die Versorgung von der DRK-Bereitschaft Haiterbach/Egenhausen unter der Regie von Achim Stöhr übernommen wurde. Die Abteilung Oberschwandorf stellte gemeinsam mit dem Gerätewagen GW Logistik aus Beihingen die ausreichende Löschwasserversorgung aus dem Haiterbach sicher.

"So ein Szenario hatten wir bisher noch nicht", erklärte Bürgermeister Hölzlberger, der das Geschehen aufmerksam verfolgte. Als Besonderheit dieser Übung bezeichnete er die groß angelegte Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und DRK. "Das klappt gut und zügig", war sein Eindruck und der Rathauschef betonte: "Diese Übungsannahme verlangt der Feuerwehr alles ab". Darüber hinaus, so Hölzlberger, bilde die Hauptübung ebenso einen Test für die Wasserversorgung in den Wohngebieten Dellen und Schellenbühl. Bei größeren Einsätzen müsse allerdings eine Wasserversorgung vom Haiterbach aufgebaut werden.

Gesamtwehrkommandant Volker Renz zeigte sich am Rande des Geschehens ebenfalls zufrieden. "Die Übung läuft sehr gut und ruhig ab", erklärte Volker Renz und sprach von einem "engagierten Arbeiten der Einsatzkräfte". Allerdings konnte die Feuerwehr jetzt am Samstag mit rund 110 Feuerwehrangehörigen personell aus dem Vollen schöpfen. "Unter der Woche steht unter Umständen nur die Hälfte zur Verfügung", weiß der Kommandant.

Mit Blick auf das Kindergartengebäude machte er deutlich, dass die Brandgefahr hier im Grunde genommen nicht sehr hoch ist, aber die Feuerwehr wollte jetzt einfach mal exemplarisch in einem öffentlichen Gebäude den Ernstfall proben.

Erschwert wird der Feuerwehreinsatz derzeit durch die Baustellen und Umleitungen in der Kuckucksstadt, was vor allem für die Sperrung der Salzstetter Straße gilt. "Das erfordert immer wieder veränderte Festlegungen der Einsatzwege", macht der Kommandant deutlich, dass momentan jeder Feuerwehrangehörige "seinen möglichen Weg zum Gerätehaus kennen muss".

Die Feuerwehrübung im Oktober hat in Haiterbach Tradition – ebenso wie der anschließende gemeinsame Marsch von Stadtkapelle und Feuerwehr zur Manöverkritik in die Festhalle.

Schon zu Kaisers Zeiten stieg am Kirbesamstag in der Kuckuckstadt eine Feuerwehrübung, an die sich der Umzug mit Blasmusik zur Festhalle anschloss. So auch in diesem Jahr wieder, wobei jetzt auch die DRK-Bereitschaft Haiterbach/Egenhausen mitmarschierte.