Zum 40-jährigen Bestehen des Musikvereins "Musketiere" gab der Reservistenmusikzug 28 Ulm ein Benefizkonzert. Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder-Bote

Benefizkonzert: Reservistenmusikzug zeigt bei den "Musketieren" die ganze Bandbreite der Blasmusik

In Oberschwandorf erklangen am Samstagabend schwungvolle Märsche. In der Festhalle spielte der Reservistenmusikzug 28 Ulm. Der Musikverein "Musketiere" hatte eingeladen.

Haiterbach-Oberschwandorf. Gefeiert wurde an diesem Wochenende das 40-jährige Bestehen des Musikvereins "Musketiere", am Sonntag auch mit Gottesdienst und Mittagessen in der festlich dekorierten Halle.

Der Reservistenmusikzug 28 Ulm hatte sich bereiterklärt, ein Benefizkonzert zu Gunsten der vielfältigen Jugendarbeit des Oberschwandorfer Musikvereins zu geben.

Die Bundeswegkapelle setzt sich aus ehemaligen Wehrdienstleistenden und Zeitsoldaten zusammen. Unter der Leitung von Hauptfeldwebel Robert Roth hat sich die Kapelle der konzertanten Blasmusik sowie traditioneller Militärmusik verschrieben.

Der Konzertauftakt war "Fanfare and Floushes" von James Curnow. Das Musikstück für einen festlichen Anlass basiert auf dem berühmten Te Deum von Marc-Antoine Charpentier und ist geprägt von Erhabenheit und Feierlichkeit. James Edward Curnow aus Port Huron in Michigan ist ein US-amerikanischer Komponist und Musikpädagoge.

Es folgte der Marsch des 49.Italienischen Infanterie-Regiments, D’Ordinanza Guerrra, bearbeitet von Gerhard Fetzer.

Der Kavalleriemarsch "Des Großen Kurfürsten Reitermarsch" entstand im Jahr 1892 für das Leibkürassierregiment Nr. 1 in Breslau. Komponiert wurde er von Kuno Graf von Moltke, Stadtkommandant von Berlin und später auch Flügeladjutant Kaiser Wilhelms II.

Aufgrund seines feierlichen Charakters und der eindrucksvollen Solofanfaren im Zwischenspiel ist der Marsch häufiger Bestandteil militärischer Feiern in der Bundeswehr. Besonders oft wird er für die Serenade im Zeremoniell des Großen Zapfenstreichs ausgewählt.

Danach wurde "Ratafia" von Willy Fransen gespielt. Der Komponist Willy Fransen stammt aus dem Königreich Belgien, Ratafia ist ein Likör aus noch unreifen Nüssen, das Wort stammt aus dem Kreolischen und kann mit "Zum Wohl" übersetzt werden.

Nach dem "Hessischen Fahnenmarsch" gab es eine Pause, danach ging es mit vereinten Kräften weiter: Gespielt wurde "Viribus unitis" von Josef Bach.

Blaskapellen machen auch Ausflüge in die Popmusik – nach der Bearbeitung von John Staff kann auch ein Lied wie "Africa" aufgeführt werden. Africa ist ein Stück der US-amerikanischen Rockband Toto. Der Text stammt von Keyboarder David Paich, die Komposition von Paich und Schlagzeuger Jeff Porcaro.

Auch Simon and Garfunkel kamen beim Herbstfest der Musketiere zu Ehren. Helmut Kassner, der erste Flügelhornist von Ernst Hutter und den Egerländer Musikanten, hat in dieser Polka in Töne gefasst, was er beim Besuch des Egerlandes im September 2010 empfand.

Die Heimat seines ehemaligen Chefs Ernst Mosch inspirierte Helmut Kassner zu einer Polka, die nicht zuletzt durch das äußerst gelungene Arrangement von Ernst Hutter bereits nach wenigen Wochen zu einem neuen Hit im Repertoire des "erfolgreichsten Blasorchester der Welt" wurde. Mit einer typischen Egerländer-Phrase – zu Beginn durch flotte Klarinetteneinlagen ins Trio mit einer weit ausladenden Tenorhornmelodie gebracht – spricht diese Polka bis zum fulminanten Schluss das Gemüt des Publikums an.

Es folgte der Fridericus-Rex-Grenadiermarsch, komponiert von Ferdinand Radeck. In der Zeit der preußischen Expansionspolitik, in der Friedrich dem Großen große Verehrung zuteil wurde, erfreute sich Radecks Marsch großer Popularität. Auch heute noch gehört der Fridericus-Rex-Grenadiermarsch zu den bekanntesten deutschen Militärmärschen. Er ist einer der Traditionsmärsche der 10. Panzerdivision in Sigmaringen, der Feldjägertruppe der Bundeswehr sowie allgemein der gepanzerten Kampftruppen.