Stadtverwaltung, Gemeinderäte und Bürgertisch-Vertreter trafen sich zum Austausch. Foto: Trommer

Gemeinsame Sitzung mit Stadtverwaltung und Gemeinderäten. Schanze vermisst Unterstützung.

Haiterbach - Der Schulstandort Haiterbach bleibt ein zentrales Thema. Das stand nun auch im Fokus einer gemeinsamen Sitzung des Bürgertisches Soziales unter dem Dach des Mehrgenerationenhauses zusammen mit Vertretern der Stadtverwaltung und der Gemeinderatsfraktionen.

Martin Schanze hatte die Geschichte des Bürgertisches Soziales zusammengefasst und stellte auch die drängendsten Fragen, so das Bild der Bürgertische aus Sicht des Gemeinderates und der Stadtverwaltung.

Im November 2011 entstanden die Gremien der Bürgertische in der Kuckucksstadt. Zum ersten Treffen in der Burgschule waren 25 interessierte Bürger gekommen, damals noch nicht aus den Ortsteilen. Schnell kristallisierten sich Schwerpunkte heraus: Kinderbetreuung, Jung und Alt, Schul- und Jugendsozialarbeit und Integration.

Anlässlich des Bürgertages im März 2012 wurden erste Ergebnisse präsentiert, und als Erfolg der Aktivitäten des Bürgertisches kann die Anstellung der Schul- und Jugendsozialarbeiterin Christine Altrichter verbucht werden. Die Eröffnung des Jugendraums in Oberschwandorf sei eine positive Entwicklung, auch hier bringt Christine Altrichter ihr Wissen und ihre Erfahrung ein. Der Mittagstisch im Ochsen in Beihingen wurde auch als gutes Beispiel für soziale Arbeit genannt.

Zu einem wichtigen Thema entwickelte sich die Hortbetreuung, wobei sich schnell herausstellte, dass in der Stadt Haiterbach für kleine Kinder im Kindergartenalter bereits zahlreiche Angebote vorhanden waren und für Kinder im Grundschulalter und darüber nachgebessert werden musste.

Hier konnte durch Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen das Angebot erheblich erweitert werden. Die ambitionierten Pläne des Bürgertisches Soziales in Bezug auf ein Gesamtkonzept der Kinderbetreuung in Haiterbach blieben allerdings im Stadium der Konzeption stecken. Martin Schanze stellte am Montag Abend die Frage nach dem Warum. Unterstützung von Stadtverwaltung und Gemeinderäten vermisse man hier, so Schanze.

Urbschat sieht gute Entwicklungen im sozialen Bereich

Darauf reagierte Heinz Urbschat, der als Vertreter des Stadtseniorenrats anwesend war, mit Kritik. Er betonte die guten Entwicklungen in der Stadt bei den sozialen Themen.

Otto Roller (CDU/FWH), der sich wie seine Fraktionskollegen Johann Pagitz, Anna Lutz und Rita Frei interessiert an der Diskussion beteiligte, brachte das Thema Schulstandort auf. Dieses beschäftigte die Teilnehmer der Sitzung des Bürgertisches anschließend fast ausschließlich. Fast schon als Teufelskreis kann dies bezeichnet werden: Gibt es keine Schule, ziehen keine jungen Leute in den Ort, gibt es keine jungen Bürger, dann gibt es eben auch keine Kinder.

Konrektorin Corina Schulakovsky äußerte sich enttäuscht darüber, dass der Antrag Gemeinschaftsschule zu werden, abgelehnt wurde. Sie betonte aber auch, dass die Übergangszahlen von der Grundschule zur Werkrealschule in Haiterbach gut seien. Trotz des Wegfalls der Grundschulempfehlung schneide die Burgschule hier noch im Landesvergleich recht gut ab.

Urbschat machte darauf aufmerksam, dass Kinder und Jugendliche, die zur Sprachförderung nach Nagold gehen, für Haiterbach verloren seien, worauf die Anwesenden verschiedene Vorschläge zum Thema machten. Auch Schulmarketing wurde angesprochen.

Hauptamtsleiter Andreas Schad teilte mit, dass das Thema Integration, auch in Bezug auf die zu erwartenden Asylanten, bereits mit der Diakonie diskutiert und geplant werde. Bürgermeister Andreas Hölzberger berichtete von geplanten Sprachförderkursen in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Nagoldtal. Er gab auch eine Zusammenfassung aus Sicht der Stadtverwaltung über die Arbeit der Bürgertische ab und betonte den Aspekt der Bürgerbeteiligung als neuer Instanz im Bereich der Städteplanung.

Gerlinde Unger, Projektleiterin des Mehrgenerationenhauses Zehntscheuer, und die Schul- und Jugendsozialarbeiterin Christine Altrichter berichteten von verschiedenen Aktivitäten im sozialen Bereich und von der Schwierigkeit, alle an einen Tisch zu bekommen.

Zusammenfassend sagte Martin Schanze, dass die Bürgertische gebraucht würden, aber ein Gesamtkonzept notwendig sei. Als nächster Schritt wurde ein Arbeitskreis angekündigt.