Volker Traub informiert Rat über Situation

Von Markus Katzmaier

Haiterbach. Der Haiterbacher Gemeinderat erhofft sich Unterstützung vom Schulamt Pforzheim bei der Sicherung des Schulstandortes. Über die aktuelle Situation wurde das Gremium am Mittwoch von Behördenleiter Volker Traub informiert – und erfuhr dabei, dass dieser der Burgschule schon kräftig unter die Arme geholfen hat.

Die gute Nachricht schickte Bürgermeister Andreas Hölzlberger nochmals vorweg: Aktuell habe man die geforderten 16 Schüler für die neue 5. Klasse. Einer davon komme aus Horb. Gleichwohl verknüpfte Hölzlberger dies mit kritischen Worten zur Schulpolitik. Diese festgeschriebene Zahl und der Umstand, an Realschulen künftig einen Hauptschulabschluss machen zu können, schüre den Trend zu Realschulen und Gymnasien – zu Lasten der Werkrealschule. "Diese Politik führt dazu, dass es nur noch zentrale Schulstandorte geben wird, wo es jetzt schon Realschulen gibt." Folge seien große Schulen mit großen Klassen. "Das ist die falsche Entwicklung."

Zumindest keine neue Entwicklung, wie Traub aufzeigte. Der Aufbruch in diese Richtung sei 2007/8 mit der Frage erfolgt, welche Hauptschulen Werkrealschulen werden können. Ziel sei die Zweizügigkeit gewesen. Aus 1300 Hauptschulen seien 800 Werkrealschulen geworden. Neun Prozent der Eltern würden Kinder an Werkrealschulen anmelden. Mit 15 Prozent sei der Kreis Calw über dem Durchschnitt. Wobei Traub von einem "verzögerten Verhalten" im ländlichen Raum sprach. Frage man die Eltern nach Gründen, höre man meist, dass sie eine Schulart suchten, die mehrere Abschlüsse ermögliche. Man wolle Schülern auch keine "Ehrenrunde zumuten". Ergebnis sei die Gemeinschaftsschule, die nichts von Anfang an zementiere.

Eine Zweizügigkeit an Realschule und Gymnasium sei zur Erhaltung der Wahlpflichtfächer erforderlich.

Hölzlberger kritisierte willkürliche Stichtage und auch die Geburtenprognose (40 Schüler sind langfristig für eine Gemeinschaftsschule erforderlich) statt der tatsächlichen Schülerzahl. beides macht für Traub aber Sinn, der auch darauf verwies, dass die Regeln von der Politik kämen, nicht vom Schulamt.

Gerhard Gutekunst (UBL) verwies auf Millioneninvestitionen und die gegenseitige Befruchtung von Schule und Vereinen. "Mein Appell: Suchen sie Wege mit uns." Sas hatte Traub schon getan, wie er aufzeigte. Er setze sich so für eine frühzeitige Genehmigung einer Inklusionsklasse mit drei Behinderten ein, die es erst im Folgejahr offiziell gebe.

Rosemarie Palmer (UBL) kritisierte den Wegfall der Grundschulempfehlung. Gegenargument Traub: Die lege frühzeitig einen Weg fest und behindere die Entwicklung von Schülern.

Hannelore Schöffler (DBH) wünscht sich, dass die Mindestzahl von Schülern nicht so strikt gesehen wird.

Otto Roller (CDU/FWH) verwies auf die Infrastrukturelle Bedeutung und auch darauf, dass man sich des Themas früher hätte annehmen sollen. Johann Pagitz (CDU/FWH)) kritisierte, dass so möglicherweise gut erhalten Gebäude überflüssig würden, während man in Städten neu bauen müsse.