Die Kuckuckshalle beschäftigte Stadtrat Otto Roller in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Archiv-Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: Stadtrat beschäftigt künftige Abschreibung für Halle

Haiterbach. Für etwas Unruhe, Blättern im Haushalt und einen Anflug von Unverständnis seitens der Verwaltung sorgte Otto Roller (CDU/FWH) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates mit einer Anfrage zu den (künftigen) Abschreibungen bei der Kuckuckshalle.

Roller stellte unter dem Punkt Verschiedenes die Anfrage nach Informationen zu Zuschussbedarf und weiteren Daten der Kuckuckshalle. Eine Liste, die zumindest als Beobachter nicht einfach mitzuschreiben war – und wohl nicht zuletzt deshalb Kämmerer Manfred Girrbach und dann auch Bürgermeister Andreas Hölzlberger zu dem Angebot an Roller veranlasste, in der Kämmerer persönlich vorbeizuschauen, damit man auch ganz gewiss die richtigen Daten liefere – sonst, so vermutetet Girrbach, heiße es am Ende vielleicht, dies sei gar nicht das, was man haben wolle.

Roller hingegen vermutete dahinter eine andere Taktik: "Ich weiß, Sie wollen mir das gar nicht geben." Der Hinweis, dass die Daten auch im Haushalt stehen würden, sorgte für eine kurzfristige Suche bei Roller, wenngleich offenbar nicht im richtigen Abschnitt (Vermögens- statt Verwaltungshaushalt).

Die Geduld von Girrbach schien daraufhin einer Prüfung unterzogen, als Roller forderte, die Zahlen nach der künftigen Haushaltsform Doppik haben zu wollen. Die seien ja künftig maßgeblich. Das Problem: Für Haiterbach sind sie noch nicht maßgeblich, da man erst im Jahr 2019 von der kameralistischen Buchführung auf die Doppik umstellen wird. "Die Zahlen habe ich doch gar nicht", verdeutlichte Girrbach.

Worum es Roller geht, verdeutlichte er nach der Sitzung in einer Mail anhand von Haushaltsplänen der Jahre 2000, 2002 und 2017: "Daraus geht hervor, dass wir im Jahr 2000 für die Halle einen Zuschussbedarf von 610 000 Euro hatten und dieser bereits 2002 auf 296 000 und 2017 auf 245 000 Euro reduziert wurde. Entscheidend dabei ist die Abschreibung und die Verzinsung des Anlagekapitals. Wie von mir vermutet sind diese Posten bei den anderen Hallen (da liegt der Zuschussbedarf lediglich bei 80 000 Euro) nicht ausgewiesen. Zu diesen Kosten kommen noch die Beträge aus dem jeweiligen Vermögenshaushalt."

Durch die Umstellung auf die Doppik würden diese Beträge überarbeitet beziehungsweise neu hinzukommen. "Dies ergibt voraussichtlich zusätzlich Kosten in Höhe von zirka 0,5 bis eine Million Euro für die bestehenden Hallen. Für eine neue Halle ist von einem jährlichen Zuschussbedarf von knapp einer Million Euro auszugehen. Diese Beträge sind über entsprechende Steuermehreinnahmen beziehungsweise Überschüsse aus dem Verwaltungshaushalt aufzubringen."

Haushaltstechnisch, so Roller, würden einige Zahlen in den Vermögenshaushalt übernommen. Im Ergebnis werde die Umstellung zu erheblichen Zwängen führen, Neueinnahmen zu generieren.