Bei einem Vororttermin im Rahmen der Ortschaftsratssitzung begutachteten Räte, Planer und Bürger verschiedene Punkte in der Oberschwandorfer Ortsmitte. Fotos: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Planungswerkstatt bezieht Bürger in Entwicklung ein / Entschärfung und Gestaltung der Ortsdurchfahrt erster Schritt

Von Markus Katzmaier

Haiterbach-Oberschwandorf. Als Schwerpunktgemeinde des Entwicklungsprogramms ländlicher Raum wird Haiterbach derzeit mit Zuschüssen verwöhnt. Davon will auch Oberschwandorf mit einer Aufwertung der Ortsmitte und Entschärfung der Ortsdurchfahrt profitieren. Ein Vorhaben im ersten Planungsstadium, in das sich die Bürger mit einbringen können.

Ein Besichtigungstermin des Ortschaftsrat mit Bürgermeister, Städteplaner und Bürgern war in dieser Woche Auftakt für den Entwicklungsprozess in der Oberschwandorfer Ortsmitte.

Die Ziele des Planungs- und Beteiligungsprozesses definiert Oberschwandorfs Ortsvorsteher Bruno Bessey: Man strebe eine Verkehrsberuhigung und eine Steigerung des Wohn- und Aufenthaltwertes in der Teilgemeinde an. Das bedeute auch die Entschärfung unschöner Brennpunkte sowie die Entfernung von "Schandgebäuden". Der Teilort soll attraktiver werden – auch für den einen oder anderen Gewerbetreiben, der hier ein Büro einrichten und somit Einnahmen generieren könne, sagt Bessey.

"Die Innenentwicklung ist wichtig", betont Bessey im Pressegespräch. "Wir können uns auf jeden Fall nicht leisten, nichts zu tun."

Ein Problem in der Ortsmitte sei die Überalterung. Die Folge seien leerstehende Gebäude. Ein Beispiel ist das alte Schul- und Rathaus, dass derzeit nur als Abstellraum genutzt werde.

Ein Vorbild für Oberschwandorf könne die Salzstetter Straße in Haiterbach sein, sagt Bessey. Wenngleich nicht in allen Abläufen. Die Bürgerbeteiligung stellt sich Bessey vielmehr als eine Form Wettbewerb vor, in dessen Rahmen eine fachkundige Jury später die besten Ideen identifiziert.

Erster Ansatzpunkt sei die Straße, also die Ortsdurchfahrt, für die das Büro Gauss und Lörcher eine Planung ausarbeiten wird. Diese, so denkt Bessey, könne vor der Sommerpause vorliegen. Dann könne man für den Haushalt 2016 Mittel beantragen und vielleicht für 2017 eine erste Umsetzung von Maßnahmen anvisieren.

Die Straße könne einerseits mit Fahrbahnteiler entschärft werden, sprich der Verkehr ausgebremst. Zudem stellt man sich im Ortschaftsrat eine schönere Ausgestaltung der Randbereiche vor. Beispiel wäre eine Begrünung der Mauer in der Freudenstädter Straße. Auf der gegenüberliegenden Seite könne der Gehweg nach hinten rücken und Raum für Gestaltung bieten. Weitere Ideen sind Parkbuchten für Kurzeitparker sowie eine Verlegung der Bushaltestelle. Eine Variante wäre hinterm Bürgerhaus. Die Ortseingänge möchte Bessey gerne gesamtstädtisch einheitlich gestaltet wissen, einen Wiedererkennungseffekt haben.

"Auf die Straße kann man dann mit weiteren Schritten aufbauen", sagt Bessey. Im Gespräch ist hier ein Dorf- und Festplatz im Bereich Bürgerhaus/Feuerwehr.

Und auch die Nahversorgung ist ein Thema. So plant die Bäckerei Broß eine Baumaßnahme an ihrem Standort. Dabei soll geschaut werden, wie sich das am besten mit der Planung zur Ortsmitte koordinieren lässt.