Die Veränderungen an der Ortsdurchfahrt vor dem Unterschwandorfer Rathaus werden schon umgesetzt. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterschwandorf: Parkplatz will keiner

Mit und nach der Sanierung der L 353 soll sich auch die Ortsdurchfahrt von Unterschwandorf verändern. Doch wie genau? Da offenbarten sich jetzt unterschiedliche Vorstellungen von Gemeinde- und Ortschaftsrat. Auch die Mitsprache Dritter ist manchem Stadtrat ein Dorn im Auge.

Haiterbach. Am Ende des Tagesordnungspunktes "Ortsdurchfahrt Unterschwandorf" gab es zumindest innerhalb des Gemeinderates eine große Übereinstimmung in einem Punkt, den verschiedene Redner aus den Fraktionen davor kritisiert hatten: Einen Park- und Mitnahmeplatz (P&M) wird es zentral an der Ortsdurchfahrt nicht geben. Dies war allerdings ein Punkt, für den sich der Ortschaftsrat Unterschwandorf mehrheitlich ausgesprochen hatte, wie Ortsvorsteher Markus Häußler erläuterte.

Bei der Frage, ob es einen Wegebau vom Buswartebereich bis ins Wohngebiet Sommerhalde geben soll, hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, die Machbarkeit abzuklären. Dies, so wurde in den Ausführungen von Planer Paul Gauss vom Büro Gauss und Lörcher deutlich, hängt vor allem an den Fragen des Naturschutzes. Die Hauptteil der Kosten von 86 000 Euro würden hier Brücken ausmachen.

Die Frage nach dem Weg hat insofern wieder Bedeutung, weil er Auswirkungen auf die Zahl der Bushaltestellen haben könnte, wie sich in der Diskussion zeigte. Bislang hat Unterschwandorf vier Bushaltestellen. Nach dem Plan von Gauss sollten diese auf zwei reduziert werden. Eine Verschlechterung der Situation, wie Bernhard Walz (UBL), der auch Ortschaftsrat in Unterschwandorf ist, findet. Worauf Häußler erklärte, dass dies Walz’ persönliche Meinung, nicht die der Mehrheit darstelle. Auch Gerhard Walz (CDU/FWH) kritisierte die Planung der Haltestellen.

Gegen eine ursprünglich vorgesehene Abstimmung Punkt für Punkt sprach sich Mathias Kaupp (UBL) aus. Er wolle jetzt nicht über etwas abstimmen, was möglicherweise gegen die Unterschwandorfer sei – mit Ausnahme des P&M, den er als "völlig daneben" bezeichnete.

Theo Schuon (UBL) konnte sich zudem nicht vorstellen, wer eine Aussichtsplattform an der Durchfahrt mit Blick zum Schloss nutzen wird.

Karl Braun (DBH) kritisierte darüber hinaus den Verfahrensablauf. Es gehe ihm "auf den Geist", dass man so viele Kreativabteilungen habe. Gemeint waren offenbar Bürgertisch und Ortschaftsrat. Als Gemeinderat solle man dann nur noch abnicken. Braun äußerte auch Unmut darüber, dass ein Ortsvorsteher am Tisch mitrede. Das sei in der Vergangenheit nicht üblich gewesen. Bürgermeister Andreas Hölzlberger machte hingegen klar, dass Häußler mit am Tisch sei, um offene Fragen zu klären.

Mehrere Gemeinderäte sprachen sich dagegen aus, die Busse auf der Straße halten zu lassen. Man dürfe den Verkehr nicht behindern, sagte beispielsweise Otto Roller (CDU/FWH).

Paul Gauss machte allerdings deutlich, dass dies vom Land so gewollt sei, solange nicht mehr als 700 Fahrzeuge pro Stunden gezählt würden oder alle zehn Minuten ein Bus komme. Und die Bushaltebuchten würden zur Straße gehören und seien damit Angelegenheit des Landes.

Was nun genau in Unterschwandorf von den Maßnahmen mit Gesamtkosten von 842 000 Euro nun tatsächlich realisiert werden soll, wird sich erst noch zeigen. Gerhard Gutekunst (UBL) hätte dies gerne in der Klausurtagung gesehen, bis dahin ist allerdings nicht klar, ob der Gehweg gebaut werden darf.