Die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Calw demon­strierte in Haiterbach den Ernstfall. Foto: Schwarzwälder-Bote

"Tag der Feuerwehren" im Industriegebiet Haiterbach gibt Einblick in die Stärken der Wehren im Kreis Calw

Von Uwe Priestersbach Haiterbach. Die Haiterbacher Feuerwehr feierte am Wochenende ihren 150. Geburtstag. Zum Jubiläum hatte sie auch den "Tag der Feuerwehren" des Kreisverbands Calw mit einer sehenswerten Fahrzeug- und Technikausstellung sowie interessanten Übungsszenarien in die Stadt geholt."So eine Fahrzeugschau gibt es nicht alle Tage", sagte Klaus Ziegler. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes sprach von einer "Werbung für das ganze Spektrum der Feuerwehren". Dabei lobte Ziegler die Gastgeber und meinte: "Es ist toll, wie die Haiterbacher Feuerwehr das alles geplant hat."

Wie der Haiterbacher Gesamtwehrkommandant Volker Renz anmerkte, spiegelte die Fahrzeugausstellung auf dem Gelände der Spedition Alfred Schuon den aktuellen technischen Stand der Feuerwehren wider. Ein Hingucker bildete ebenso eine kleine Oldtimerschau, zu der neben zwei mehr als 50 Jahre alten Drehleitern von David Kossmann aus Beihingen auch ein einstiger amerikanischer Militärjeep aus dem Jahr 1958 gehörte. Der war einst von der Feuerwehr der Partnergemeinde Metnitz zum Feuerwehrwahrzeug umgebaut worden und ist heute im Besitz von Ehrenkommandant Ernst Stöhr.

Kein Wunder, dass Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide die Präsentation des Fortschritts bei den Feuerwehren ausgesprochen positiv fand. Ihm zeigte der Tag der Feuerwehren aber ebenso die Vielfältigkeit der 25 Feuerwehren mit ihren 87 Abteilungen im Kreis Calw. "Das ist ein repräsentativer Querschnitt mit vielen Spezialfahrzeugen." Und so konnten die Besucher im Haiterbacher Industriegebiet ein Eindruck vom großen Leistungsspektrum der Wehren gewinnen.

Zudem bot der Tag der Feuerwehren eine Plattform für die Nachwuchswerbung, wobei auch die Kreisjugendfeuerwehr mit von der Partie war. Doch wünscht sich der Kreisbrandmeister nicht nur viele Jugendliche, sondern ebenso einen höheren Frauenanteil. "Wir sind das Bundesland mit den zweitwenigsten Frauen in der Feuerwehr", sagte Heide. Der Frauenanteil liege bei vier Prozent. In anderen Bundesländern liege die Quote bereits bei zwölf Prozent.

Gekoppelt war der Tag der Feuerwehr zudem mit einer Seminarreihe für Führungskräfte, bei dem Themen wie die Zusammenarbeit bei der technischen Rettung von Menschen sowie Einsätze in Industrieanlagen oder bei Lkw-Unfällen standen.

Daneben standen einige Einsatzvorführungen auf dem Programm, mit denen die Wehren ihre Schlagkraft deutlich machten. So zeigte die Calwer Feuerwehr eine Höhenrettung, die Nachbarwehren aus Pfalzgrafenweiler und Waldachtal bekämpften einen Pkw-Brand.

Den geballten Einsatz eines Löschzuges demonstrierten die Feuerwehren Bad Wildbad, Schömberg und Bad Liebenzell, während die Einsatzkräfte aus Nagold und Rohrdorf den Einsatz des Gefahrgutzuges präsentierten. Mit einer Technischen Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall waren die Wehren aus Altensteig und Ebhausen präsent, und die Jugendfeuerwehren aus dem Oberen Nagoldtal zeigten mit einer groß angelegten Einsatzübung ihren Ausbildungsstand.

Für ein Schmankerl sorgte die Oberschwandorfer Abteilungswehr mit einer historischen Löschübung, bei der eine Handpumpe von 1888 zum Einsatz kam, die bis 1952 ihren Dienst in Oberschwandorf geleistet hatte.