Wie man Haiterbach und sein Industriegebiet weiter nach vorn bringen kann, erfuhren Unternehmer von Experten aus dem Landratsamt in Calw. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Unternehmerstammtisch berichtet ELR-Beauftragter des Kreises

Von Doris Sannert Haiterbach. Beim jüngsten Unternehmerstammtisch erfuhren die Vertreter der Haiterbacher Firmen aus berufenem Munde, brandaktuell und als Erste im Regierungsbezirk von den Neuerungen beim Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR).

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Andreas Hölzlberger durfte Richard Otto vom Kultur- und Sportverein Komusina die Plattform nutzen, um die Flut- und Entwicklungshilfe seines Vereins in Bosnien und Kroatien vorzustellen und für die im Sommer und Herbst geplanten Aktionen bei den Haiterbacher Unternehmern Werbung zu machen. Abgewickelt werden die Hilfstransporte über den "Rescue.Care.Worldwide e.V.", über dessen Arbeit der Vorsitzende Klaus Maser sprach.

Danach stellte Michael Herrmann, der beim Landratsamt Calw neu für die ELR- und EU-Förderung zuständig ist, den Haiterbacher Unternehmern die Neuerungen des Landesförderprogramms vor, das erst wenige Stunden zuvor veröffentlicht wurde. "Sie sind die Ersten im Regierungsbezirk Karlsruhe", sagte Herrmann, der wegen der Kürze der Zeit keine Power-Point-Präsentation mehr hatte zusammenstellen können.

In den vergangenen Jahren seien in Haiterbach einige Projekte durch ELR gefördert worden, erklärte er zu dem mehrstufigen Antragsverfahren, das die Strukturförderung im gewerblichen und privaten Bereich wie auch für Kommunen zum Ziel hat. 60 Millionen Euro stünden dafür jedes Jahr in Baden-Württemberg bereit, doch ein Teil des Geldes werde nicht abgerufen, sagte Herrmann und betonte wie wichtig ein qualitativ hochwertiger und ausführlicher Antrag ist.

Ab 2015 werden die Fördergelder nur noch als Zuschuss und nicht mehr wie bisher wahlweise auch als Darlehen ausbezahlt. Diese Änderung habe sich aus der fehlenden Anfrage nach Darlehen ergeben, erklärte der Fachmann. Gestrichen wurden auch Fördermittel für den Grundstückserwerb. Kommunen, die ein Entwicklungskonzept vorlegen, in dem ihre Stärken und Schwächen aufgelistet und analysiert sind, können sich als Schwerpunktgemeinde bewerben.

"Sollte Haiterbach Schwerpunktgemeinde werden, dann würden alle Projekte vorrangig behandelt, ob kommunal, gewerblich oder privat", sagte Herrmann, räumte allerdings ein, dass die Zeit recht knapp bemessen sei, da die Antragsfrist für 2015 bereits am 29. August endet.

Neu im ELR-Programm 2015 sei auch die Förderung von Bürgerbeteiligungsprojekten und das Zusammenlegen kommunaler Infrastruktureinrichtungen, fuhr er fort. "Es steht ein großer Kuchen zur Verfügung und es ist machbar, dass Sie davon etwas abbekommen", machte er deutlich und informierte die Anwesenden darüber, auf was sie beim Antrag achten sollten und wann mit der Umsetzung der Maßnahme begonnen werden darf.

Hermann machte darüber hinaus Werbung für die ELR-Sonderlinie "Spitze auf dem Land", einem Förderprogramm für Unternehmen, die zwar im ländlichen Raum ansässig aber mit ihren Produkten auf dem Weltmarkt unterwegs sind. Allen, die an einer ELR-Förderung interessiert sind, bot er abschließend seine Hilfe an.

Unternehmen im Landkreis Calw zu unterstützen, das ist auch die Aufgabe des neuen Wirtschaftsförderers im Landratsamt, Alexander Schmied, der sich und seine Aufgaben am Unternehmerstammtisch ebenfalls vorstellte.