Auch wenn die Musik von der Bühne in der Kuckuckshalle kam, führte sie die Besucher doch in viele Teile der Welt. Fotos: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Frühjahrskonzert: Stadtkapelle Haiterbach schafft weltweite Verbindungen / Auch SK-Minis und Jugendkapelle begeistern

Die Musikauswahl der Haiterbacher Stadtkapelle beim Frühjahrskonzert in der Kuckuckshalle führte vom Bernsteinzimmer nach Mexiko und über New York an die Donau, um mit Filmmusik und 80er-Jahre-Highlights wieder im Schwarzwald zu landen.

Haiterbach. Eine mit rund 350 Gästen voll besetzte Halle, bei der noch Stühle herangeschaffen werden mussten, war bereits ein Garant für einen gelungenen Konzertabend, der nach Sektempfang und Begrüßung von Musikervorstand und Geschäftsführer Uwe Renz von den Stadtkapellen-Minis mit drei Stücken eröffnet wurde. Nach der "Europa-Hymne" und dem Konzertwerk "Aus alten Zeiten" folgte der Rock-Klassiker "Farmhouse Rock". Auf den Auftritt der SK-Minis folgten drei Musikstücke der Jugendkapelle, die neben schmissigem Pop viel Applaus für "Die Walküren" und "The Young Amadeus" erhielten. Unter der musikalischen Leitung von Dominik Schmitt erbrachten die jungen Musiker hervorragende Leistungen.

Das Hauptkonzert bestritten die mehr als 50 Musiker der Stadtkapelle, die unter Dirigent Siegfried Wollwinder-Schiller ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Konzertprogramm einstudiert hatten und damit eine musikalische Reise rund um den Globus zum Besten gaben. Eingestimmt auf die einzelnen Musikstücke durch die Moderation von Beate Graf und lieferten zusätzliche Bilduntermalungen von Verena Klink auf der Großleinwand lieferten Geschichten rund um die Musikstücke und optische Begleitung zur Blasmusik.

Viel Dramatik und auch Gänsehautstimmung erzeugte der Einstieg in den Konzertverlauf mit der symphonischen Geschichte zur Legende des Bernsteinzimmers "The Legend of the Amber Room", das als sogenanntes achtes Weltwunder betrachtet wird und über dessen Verbleib allerlei Spekulationen kursieren.

"Eine Schwarzwald-Wanderung" mit Trompeten-Solo nahm einen langsamen Anfang, gefolgt von Temposteigerungen und Wechseln zwischen schweren getragenen Teilen und Leichtigkeit. Subtil dirigiert kamen die Konzertbesucher bei dieser musikalischen Wanderung "blasenfrei" durch die Wälder.

Die eindrucksvolle und heroische Filmmusik zu "Spirit – der wilde Mustang", erzeugte mit wunderschönen Klängen rund um den Kampf des Tieres für seine Freiheit eine faszinierende Stimmung in der festlich dekorierten und mit Blumen reichlich und frühlingshaft geschmückten Kuckuckshalle, bevor das "Concierto de Mariachi" die Gäste musikalisch nach Mexiko entführte, zu Klängen typischer mexikanischer Musikformationen, das mit reichlichen Tempowechseln daherkam und Urlaubsstimmung verbreitete.

Im zweiten Teil des Frühjahrskonzertes wurden zunächst langjährige Vereinsmitglieder für ihre aktive Tätigkeit bei der Stadtkapelle geehrt. Aus den Händen des Vizechefs vom Kreismusikverband Calw, Uwe Göbel, erhielten insgesamt sechs Blasmusiker Ehrennadeln in Bronze, Silber und Gold für zehn- bis 30-jährige aktive Tätigkeit.

Bürgermeister Andreas Hölzlberger als Vorsitzender der Stadtkapelle zeigte sich in seinem Grußwort erfreut über die musikalischen Leckerbissen, die an diesem Abend geboten wurden und die Freude der Musiker, die beim gemeinsamen Musizieren deutlich spürbar war. Der Ausblick auf den bald fertig renovierten Musiksaal, ließ die Freude der Stadtkapelle noch mehr spüren.

Im Programm ging ess nach der Pause weiter mit dem Konzertmarsch "Danubia", der den Donauverlauf auf ihrem Weg ins Schwarze Meer nachzeichnet. Der Haiterbacher Komponist und ehemalige Dirigent der Stadtkapelle hatte für seine Tochter zum 30. Geburtstag die Polka "Danke für die Jugendzeit" komponiert, die seitens der Stadtkapelle mit viel Schwung gespielt wurde.

Mitsummen konnten die Konzertbesucher bei der Saxofonstarken und bekannten Swing-Nummer von Udo Jürgens "Ich war noch niemals in New York" aus dem gleichnamigen Musical.

Das als vorerst letztes Stück angekündigte 80er-Jahre-Medley "Eighties Flashback" mit Titeln von Bon Jovi, Michael Jackson und "Up where we belong" aus "Ein Offizier und Gentleman" oder "Time after time" war noch nicht der Schluss vom Frühjahrskonzert. Mit der Zugabe "Traum einer Marketenderin" verabschiedete sich die Stadtkapelle mit einer einfühlsam beginnenden und danach schwungvoll, zum rhythmischen Mitklatschen einladenden Polka, vom Publikum.

Zehn Jahre, Verbands-Ehrennadel in Bronze: Andreas Renz und Julian Schrag; 20 Jahre, Verbands-Ehrennadel in Silber: Melanie Drubel und Verena Klenk.

30 Jahre, Verbands-Ehrennadel in Gold: Thomas Braun und Martina Hauser-Hartmann.

Jugendliche, D 1-Lehrgang: Nick Brenner, Tobias Harr, Samira Härdter, Anna Rauschenberger und Jakob Rauser.

D 2-Lehrgang: Giray Arisoy, Sebastian Mesch und Laurin Wörner

Aus der Jugendkapelle in die Stadtkapelle wechselten Julian Brenzing, Samanta Cretnik, Lars Hensel und Peter Rauschenberger