Ausstellung zu Wohnformen im Alter

Von Manfred Dreßel

Haiterbach. Wie und wo wohnen die Menschen im Alter? Mit dieser Frage befasst sich eine Ausstellung im Haiterbacher Rathaus.

Als die Sprecherin des Stadtseniorenrates Haiterbach, Rosemarie Palmer, von der Wanderausstellung "Wohnen im Alter" erfuhr, griff sie sofort zu. Die Ausstellung wurde mit einleitendem Fachvortrag zum Thema durch Günther Wallburg vom Kreisseniorenrat in Calw eröffnet.

Bürgermeister Andreas Hölzlberger verwies in der Begrüßung auf die zahlreichen Einrichtungen und Aktivitäten für Senioren in Haiterbach und seinen Teilorten verwies. Rosemarie Palmer freute sich, dass die Ausstellung in Haiterbach gezeigt wird und auch darüber, dass viele Aktivitäten für Senioren angeboten werden. Dazu werde demnächst ein Flyer verteilt und beim Seniorennachmittag, am Sonntag, den 26. Oktober werden sich in der Kuckuckshalle alle diese Gruppen öffentlich vorstellen und für ihre Sache werben.

Auch wenn es schwer falle, rät Wallburg, Fachbeirat über Wohnformen im Alter, sich frühzeitig damit zu beschäftigen und Maßnahmen zu ergreifen, um eine altengerechte Wohnform für sich auszuwählen. So gehe es darum, möglichst lange selbstständig in seinen eigenen vier Wänden verweilen zu können. Dazu bedürfe es einiger Maßnahmen zur altengerechten Ausstattung der Wohnung (Barrierefreiheit, Treppen oder Dusche). Vom Kreisseniorenrat könne dazu jederzeit eine Beratung gegen geringes Entgelt angefordert werden. Man solle sich auch über Betreuungsmöglichkeiten informieren oder könne auch eine heimverbundene Wohnform auswählen.

So hat der Referent selbst bereits im Alter von 63 Jahren solch einen Schritt vollzogen. Er hat sein Haus verkauft und ist in eine betreute altengerechte Wohnung in eine schöne Jugendstilvilla gezogen.

Wohnformen im Alter können sehr vielfältig sein. So gebe es auch die Möglichkeit von Wohngemeinschaften, natürlich unter Wahrung eines Bereiches, der nur für einen selbst reserviert sei. Solche Formen verminderten die Gefahr von Einsamkeit und ermöglichten oft ein lebendiges und preiswertes Wohnen. Bei Pflegebedürftigkeit gebe es auch die Möglichkeit von Wohngruppen unter Wahrung größtmöglicher Selbstständigkeit, beispielsweise Leben in Demenzdörfern oder Demenzquartieren.

Jedenfalls lasse sich feststellen, dass angesichts der demografischen Entwicklung im Kreis Calw schon jetzt 4340 altengerechte Wohnungen fehlten und bis in 20 Jahren 44 040 Menschen mehr als 65 Jahre alt sein werden, was eine Steigerung um 48 Prozent im Vergleich zu heute bedeute. Und so rät Wallburg: "Rechtzeitige Vorbereitung und schrittweise Wohnanpassung beugt Überraschungen vor."

Die Ausstellung wird bis Ende Oktober zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen sein.