Der Stauchbach in der Rosenstraße: freigelegt und mit Natursteinen eingefasst. Foto: Katz­maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Auftakt im Bereich Gewässerentwicklung: Stauchbach in Rosenstraße freigelegt und mit Natursteinen eingefasst

Von Markus Katzmaier

Haiterbach. Mehr Natur in der Stadt: Mit der Offenlegung und neuen Einfassung des Stauchbachs in der Rosenstraße ist die Stadt Haiterbach in die Umsetzung ihres Gewässerentwicklungsplans eingestiegen.

So viel Renaturierung wie möglich – so fasst Bürgermeister Andreas Hölzberger ein Kernziel des Gewässerentwicklungsplans und somit auch der laufenden Maßnahme am Stauchbach in der Rosenstraße zusammen. In diesem Fall bedeutete dies zum einen eine Freilegung des bislang zu Teilen überdeckelten Gewässers. Rund 30 Meter des 80 Meter umfassenden Abschnittes waren mit Betonplatten versehen.

Das hatte zwar den Vorteil für die Anlieger, dass sie mehr Nutzfläche ums Haus herum hatten, für den Stauchbach selbst allerdings den Nachteil, dass in diesem Bereich kaum bis kein Leben im und am Bach stattfand.

"Die Anwohner ziehen aber mit", hält der Bürgermeister fest. In diesem Fall ist das aber nicht nur ein Einverständnis mit der Maßnahmen, sondern auch eine finanzielle Frage. Denn Haiterbach ist nach Auskunft von Hölzberger eine von gar nicht so vielen Kommunen, die eine Satzung haben, wonach Anlieger bei Sanierungsmaßnahmen an den Kosten beteiligt werden. Geläufig ist das nur bei Straßen und den dort erhobenen Erschließungskosten.

Die Kosten für dieses Teilstück des Stauchbaches liegen bei rund 356 000 Euro – ohne Brücke, die später als Ersatz für die Überdeckelung die Zufahrt zu den hintenliegenden Grundstücken sichern soll. Davon haben Stadt und Anlieger gemeinsam 107 000 Euro zu tragen. Der Löwenanteil, 70 Prozent, fließen nämlich über Fördergelder in das Projekt.

Die Arbeiten selbst wurden im vergangenen September begonnen. Dieter Hermann, Bautechniker des Planungsbüros Gauss und Lörcher, bezeichnet die Arbeiten dabei durchaus als kniffelig. Auch, weil die Baufirma hier zunächst Erfahrung mit den örtlichen Begebenheiten sammeln musste. Anfangs konnten die großen Muschelkalksteine, die den Bach nun einfassen, so nur nach und nach gesetzt werden.

Die Natursteine bieten im Gegensatz zur bisherigen Betonmauer durch ihre Fugen und Spalte neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Eine solche naturnahe Gestaltung sei durch das Wassergesetz festgeschrieben, erklärt Peter Leib, der im Landratsamt Calw Ansprechpartner für den Gewässerbereich ist. Die Anwohner würden zwar Fläche verlieren, im Gegenzug werde aber der Wohnwert erhöht.

Die jetzige Maßnahme ist Auftakt in der Gewässerentwicklung, weitere Maßnahmen stehen momentan aber noch nicht konkret an.