Schon bevor es beim Open-Air-Kino in der Haiterbacher Burgschule losging, wurde viel gelacht. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Open-Air-Veranstaltung für junge Haiterbacher

Von Margrit Helber

Haiterbach. Die "Kuckuck-Lichtspiele" sind den älteren Jahrgängen noch bekannt. Das Kinomobil gibt es schon seit vielen Jahren in regelmäßigen Abständen. Das Open-Air-Kino, das derzeit an der Burgschule läuft, ist etwas völlig Neues in Haiterbach.

Am Montagabend startete im Burgschul-Pausenhof der erste von drei geplanten Filmabenden unter freiem Himmel. Christine Altrichter, Schulsozialarbeiterin an der Burgschule, und Ricarda Vallon, die als Diakonin bei der Evangelischen Kirchengemeinde angestellt ist und ebenfalls viel mit Jugendlichen arbeitet, haben ihre Idee in die Tat umgesetzt. "Dadurch, dass es ein gemeinsames Projekt ist, haben wir bei der Organisation durch die vielen Kontakte große Vorteile, so dass sich die Kosten in Grenzen halten und wir das Filmangebot ohne Eintrittsgeld anbieten können", erklärt Altrichter. Die Sozialarbeiterin erzählt, dass sie beispielsweise die verwendete Rückprojektions-Leinwand vom Kreismedienzentrum, die beiden Lautsprecherboxen vom evangelischen Jugendwerk zur Verfügung gestellt bekommen. Bauhofarbeiter der Stadt haben beim Aufbau der Bauzäune und Bänke ebenfalls mitgeholfen.

"Lustige Filme, die vor allem dem jungen Publikum gefallen"

Pünktlich um 20.30 Uhr geht es dann auch los. Rund 15 jugendliche Zuschauer zwischen zwölf und 18 Jahren haben sich im Pausenhof eingefunden. Schon nach wenigen Minuten hat die Filmhandlung von "Fack ju Göthe" sie gefangen. Spätestens als die Klasse 10 b der Goethe-Gesamtschule die Referendarin Lisi Schnabelstedt völlig aus der Fassung bringt und diese mit ruiniertem Make-Up und Kleidung fluchtartig das Klassenzimmer verlässt, können die anwesenden Jugendlichen ihr Lachen nicht mehr zurückhalten.

"Lustige Filme der vergangenen Jahre auszusuchen, die vor allem einem jungen Publikum gefallen", das war unser vorrangiges Ziel", so Altrichter. "Für den letzten Film-Abend haben Ricarda und ich dann noch einen Film mit mehr Tiefgang ausgesucht."

Nach einer halben Stunde ist es kühler geworden. Die 17-jährige Madita, die gleich in der Nachbarschaft wohnt, holt sich zu Hause schnell eine warme Decke. Die meisten Zuschauer haben sich noch eine der zurechtgelegten Decken ergattert und machen es sich damit zwischen den Steintreppen des Schulhofes gemütlich, wo sie sich nun auch anlehnen können und eine erhöhte Sicht auf den "krassen Aushilfslehrer Zeki Müller" haben.

Auch die beiden jungen Pop-Corn- und Getränke-Verkäufer, die nun kein Geschäft mehr machen, gesellen sich zu ihren Freunden. "Die beiden sind Mitglieder des Jugendraumes in Oberschwandorf und helfen uns gerne – der Erlös der günstig angebotenen Kino-Verpflegung kommt ihrer Kasse zugute."

Gegen 22 Uhr endet dann der Film – Ex-Knacki Zeki wird Lehrer und hat sich in Frau Schnabelstedt verliebt –, das Haiterbacher Open-Air-Publikum geht zufrieden nach Hause.

Dem 13-jährigen Jonathan und dem zwölfjährigen Nick hat es sehr gut gefallen. Sie wollen bei den nächsten beiden Vorführungen an den darauffolgenden Tagen auf jeden Fall wieder dabei sein. Ricarda Vallon und Christine Altrichter, die im Schulhof noch die technischen Geräte aufräumen sind optimistisch, dass das besser angesagte Wetter noch weitere Jugendliche zu den Haiterbacher Open-Air-Veranstaltungen führen wird. "15 Zuschauer war ein guter Anfang – wir sind keineswegs enttäuscht, zumal wir aus lizenztechnischen Gründen mit den Filmnamen im Vorfeld keine Werbung machen durften."