Der Haiterbacher Bildungsstandort: die Burgschule. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Schülermangel läuft Schule langsam aus

Von Markus Katzmaier

Haiterbach. Eine Schließung der Werkrealschule Haiterbach von heute auf morgen wird es auf jeden Fall nicht geben, auch wenn für das kommende Schuljahr zu wenige Schüler angemeldet werden sollten. Das bestätigte das Schulamt Pforzheim auf Anfrage.

Das Schulgesetz für Baden-Württemberg ist an sich in klaren Worten verfasst. "...wird in zwei unmittelbar aufeinander folgenden Schuljahren die Mindestschülerzahl von 16 in der Eingangsklasse nicht erreicht und wird kein Antrag auf eine schulorganisatorische Maßnahme nach §30 gestellt, ist die Schule durch die oberste Schulaufsichtsbehörde zum darauf folgenden Schuljahr aufzuheben....", heißt es da in §30b(2). Und dennoch gab es in den zurückliegenden Wochen in Haiterbach mehr als eine Auslegung, was es bedeutet, wenn im zweiten Jahr zu wenige Schüler für die neue 5. Klasse der Werkrealschule angemeldet werden. Die einen sprachen von einer sofortigen Schließung, die anderen von einem weitereren Betrieb mit den bestehenden Klassen.

Letzteres ist die vorgesehene Praxis. "Eine Schule kann nicht von heute auf morgen geschlossen werden. Sie läuft gewissermaßen aus", sagt Volker Traub, Leiter des Staatlichen Schulamtes in Pforzheim. Die Aufhebung nach Gesetzestext bezieht sich damit auf die Eingangsklassen – bedeutet aber letztlich doch das Ende der Schule. "Wenn die Aufhebung nach Gesetz erfolgte, gibt es kein zurück", erklärt Traub. Anders kann das bei Schulen aussehen, die in zurückliegenden Jahren freiwillig keine Einstiegsklasse gebildet haben.

Die Stadt Haiterbach hatte unlängst einen Brief von Traub erhalten, weil sie zuletzt die 16 Schüler in der Klasse 5 nicht erreicht hat. Das ist gewissermaßen die gelbe Karte. Die rote Karte droht, sollten für das kommende Schuljahr abermals weniger als 16 Schüler angemeldet werden.

Ein Schritt, den auch Traub bedauern würde. Auf der anderen Seite sei dies aber keine aus der Luft gegriffene Regelung. Sie trage dazu bei, dass die Bildungsvielfalt erhalten bleibe und die Schüler auch in der Wahl der Schule und somit des Bildungsweges nicht beschränkt würden.

Mit der Burgschule sei man in Kontakt und werde weitere Gespräche über die Zukunft führen, sagte Traub.