Frühlingskonzert: Die Stadtkapelle bei ihrem Auftritt in der Kuckuckshalle. Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Melodischer Frühlingsauftakt begeistert Publikum mit Bandbreite und Umsetzung der vorgetragenen Stücke

Von Dorothee Trommer

H aiterbach. Auf hohem Niveau wurden die zahlreichen Besucher in der Kuckuckshalle unterhalten: Die Stadtkapelle hatte zum Frühjahrskonzert eingeladen und zeigte ihr großes Können in einem wahren Potpourri von Melodien.

Die Eröffnung hätte feierlicher kaum sein können: Für eine große Feier hatte der englische König 1749 von Georg Friedrich Händel die "Music for the Royal Fireworks" komponieren lassen. Für Blaskapellen arrangierte wurde die Ouvertüre von Alfred Bösendorfer. Die "SK-Minis", die Kleinsten der Stadtkapelle, eröffneten feierlich den Konzertabend.

In die Weiten der Prärie entführte "Call of the Buffalo" von Gerald Oswald, das von dem Tanz eines indianischen Medizinmannes inspiriert ist.

Dominik Schmitt hat die musikalische Leitung bei den SK-Minis und der Jugendkapelle inne, er schreibt auch Arrangements selbst.

Doch auch für Spaß ist hier Raum: der Rock-Klassiker "Smoke on the Water" von Deep Purple ist auch für Blaskapellen bearbeitet worden. Ganz stilecht trug Dominik Schmitt bei der Aufführung eine Perücke mit langem Haar und eine Sonnenbrille. Als Zugabe spielten die SK-Minis "I have a dream" von ABBA.

Die Jugendkapelle begann ihren Auftritt mit Fanfare und Triumph, einem schwungvollen und zugleich feierlichen Musikstück von James Swearingen. Sein Können an der Trompete konnte Timo Klumpp als Solist bei "Der alte Dessauer" zeigen. Der Erfolg der französischen Band "Daft Punk" aus dem Jahr 2013 "Get Lucky" ist von Frank Bernaerts für Blasmusik adaptiert worden und zeigte deutlich die große Vielfalt, die mittlerweile für Blaskapellen möglich ist.

Außergewöhnliche Töne entlockten die Haiterbacher Musiker ihren Instrumenten

Die Stadtkapelle unter Leitung von Stadtmusikdirektor Siegfried Wollwinder-Schiller eröffnete mit "The Olympic Spirit". Passend zur Musik wurden Bilder auf eine große Leinwand neben der Bühne projiziert. Beate Graf gab zu jedem Stück eine kurze Einführung.

Im Jahre 1866 wurde die Operette "Leichte Kavallerie", welche das Irrungen und Verwirrungen in Liebesdingen sowie das Militärleben in Österreich-Ungarn zum Thema hat, in Wien uraufgeführt. Heute ist nur noch die Ouvertüre von Komponist Franz von Suppé bekannt und wurde von der Stadtkapelle überzeugend gespielt.

Dramatisch wurde es bei Moby Dick. Außergewöhnliche Töne entlockten die Haiterbacher Musiker ihren Instrumenten, man glaubte fast die Harpunenleine zu hören, die über das Deck gleitet und den Kapitän über Bord reißt.

Im Jahre 2015 wurde im Tiroler Ort Fulpmes das Konzertwerk "Zeichen der Zeit" von Armin Kofler uraufgeführt. Der Komponist stellt mittels Anlehnungen an Kirchenmusik, aber auch Marschmusik die wechselhafte Geschichte des Ortes dar.

Der facettenreiche Konzertmarsch "Domi Adventus" ist der letzte Teil von Alexander Pflugers Marsch-Trilogie "Abel Tasman – Neue Welt" und beschreibt die Heimreise eines niederländischen Seefahrers von seiner ersten Entdeckungsreise. Damit begann der zweite Teil des Haiterbacher Frühjahrskonzerts.

Alfred Bösendorfer widmet die liebliche Romanza mit dem Titel "Giudita" der kleinen Tochter Judith seines Verlegers Thomas Rundel. Als Soloinstrument stellt der Komponist die Oboe in den Mittelpunkt, deren weicher und runder Klang sich gut für die zarte Hauptmelodie eignet. Gespielt wurde diese von Sarah Kaupp. Zur Aufführung kamen noch "The Lion King" arrangiert von John Higgins sowie die Polka "Von Freund zu Freund"