Vor allem in der Nähe von Schulen und Gewerbegebieten kann es mit dem Breitbandausbau schnell gehen. Foto: © K.C./Fotolia.com

Stadt und Gemeinderat wollen Breitbandausbau auch auf Kosten von Zuschüssen vorantreiben.

Haiterbach - Die Versorgung mit schnellem Internet ist längst zum Standortfaktor für Firmen und Familien geworden. Haiterbach will beim Breitbandausbau jetzt richtig aufs Tempo drücken und notfalls auf Zuschüsse verzichten.

Schnelles Internet in allen Stadtteilen, das will die Gemeinde schnellstmöglich erreichen. "Da müssen wir Gas geben", sagte Bürgermeister Andreas Hölzlberger bei der jüngsten Gemeinderatssitzung und will daher auch auf Förderungen verzichten, die sonst möglich wären. Der Rat hat dem schnellen Vorgehen zugestimmt und die Verwaltung mit der Feinplanung beauftragt.

"Anforderungen an die Technik werden steigen"

"Schnelles Internet ist immer wichtiger werdender Entscheidungsfaktor für die Wohnungssuche oder die Standortwahl für Unternehmen", so heißt es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung zum Thema "Breitbandausbau in der Stadt".

Schon im November wurde das Konzept der Breitbanderschließung in Haiterbach bei der Klausurtagung vorgestellt. Später wurde eine Marktanalyse durchgeführt und eine Erschließungskonzeption mit Grobplanung erarbeitet. Thilo Kübler, Inhaber der Firma Breitbandberatung Baden-Württemberg aus Frankenthal, stellte die Konzeption vor und verwies darauf, dass es schon eine Glasfaser-Breitbrandtrasse von der Sparkassen-IT gibt, die man nach einer passenden Erschließung nutzen könnte "Glasfaser ist genug da." Eigentlich stehe die Stadt sehr gut da, im Vergleich zu anderen Gemeinden. "Bisher hat Haiterbach eine Rate von 50 Mbit, doch die Anforderungen an die Technik werden steigen", erläuterte Kübler. Dies sieht auch Andreas Hölzlberger so und schlug vor, dass man "keine Zeit verlieren sollte", auch wenn das auf Kosten von Förderungen geht. "Die Voraussetzungen für die Feinplanung sind erfüllt. Wir können hier einen Schritt weitergehen, da wir viel weiter sind als der Landkreis oder andere Gemeinden im Landkreis."

"Ein Projekt für die nächsten 20 Jahre"

Im Frühjahr 2017 könne mit der schrittweisen Umsetzung der Feinplanung begonnen werden, wenn bis dahin das Fachbüro die Pläne erarbeitet habe, so Kübler. Dennoch: "Der Ausbau ist ein Projekt für die kommenden 20 Jahre." Die Kosten werden sich auf rund 1,6 Millionen Euro belaufen, nach Abzug der Förderung werden für die Stadt noch rund 428 000 Euro übrig bleiben, die selbst aufgebracht werden. "Schnell kann es beim Ausbau vor allem in der Nähe von Schulen und in Gewerbegebieten gehen", erläuterte Kübler und regte außerdem an, mit umliegenden Gemeinden zusammenzuarbeiten, da interkommunale Zusammenarbeit auch gefördert werden könne.

Diesen Umstand nahm Ratsmitglied Rosemarie Palmer (UBL) auf und forderte Hölzlberger auf, sich mit der Nachbargemeinde Rohrdorf zusammenzusetzen. Auch andere Ratsmitglieder sahen sich auf einer Linie mit der Stadtverwaltung und stimmten zu, dass man nun ein Fachbüro für die Feinplanung beauftragen könne. Ausgenommen von der gesamten Planung sei allerdings der Stadtteil Altnuifra. "Hier will die Telekom selbst ausbauen", so Bürgermeister Hölzlberger.