Die Sanierung der Haiterbacher Festhalle bleibt ein strittiges Thema im Gemeinderat. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Sanierung und Erweiterung des Gebäudes soll mehr als drei Millionen Euro kosten / Parkplätze sind strittiges Thema

Die geplante Sanierung und Erweiterung der Haiterbacher Festhalle ist und bleibt ein Zankapfel im Gemeinderat. Nun wurde die Entwurfsplanung vorgestellt – und da wurden erneut die Gräben deutlich, die bei diesem Thema im Gemeinderat ziemlich tief sind.

Haiterbach. UBL-Rat Bruno Bessey kritisierte im Verlauf der kontroversen Diskussion die persönlichen Angriffe im Gremium und wünschte sich einen sachlichen Umgang unter den Räten. Im Ergebnis soll sich der Technische Ausschuss nun mit der Kostensituation befassen – und der Gemeinderat wird in den nächsten Wochen mehrere sanierte Hallen und neu errichtete Mehrzweckhallen in der Region unter die Lupe nehmen.

Kosten für Sanierung und Anbau sind "überraschend hoch"

Bei der Vorstellung der Entwurfsplanung für die Sanierung der denkmalgeschützten Festhalle und die Errichtung eines Anbaus machte Bürgermeister Andreas Hölzlberger deutlich, dass die im Raum stehenden Kosten von 3,3 Millionen Euro auch in seinen Augen "überraschend hoch ausgefallen sind".

Der größte Teil der geschätzten Kosten entfalle dabei auf die Bestandssanierung, während der Anteil des geplanten Anbaus bei 855 000 Euro liege. Und so betonte der Rathauschef: "Wir sind noch nicht so weit, dass wir das jetzt umsetzen." Zunächst müssten die Kosten noch genauer beleuchtet werden, um eventuelle Einsparungen zu erreichen. Optimistisch zeigte er sich allerdings, dass eine Förderung aus dem Landessanierungsprogramm möglich ist. Gleichzeitig war für Hölzlberger aber auch klar, dass eine Veranstaltungshalle in die Stadt gehöre.

Geplant ist bei der Sanierung unter anderem, die abgehängte Hallendecke zu demontieren, um so den ursprünglichen Raumeindruck wieder herzustellen. Zudem müsse das Dach gedämmt werden, so die Planer, aber auch die Lüftungsanlage muss aufwendig gemäß der Versammlungsstättenverordnung erneuert werden. Daneben sollen die oberen Fenster wieder sichtbar gemacht werden und durch die Öffnung der Galerie sind 30 weitere Sitzplätze möglich. Im Außenbereich gehen die Planer bislang von 43 Stellplätzen aus.

Als großes Problem machten einige Räte anschließend in der Diskussion aber gerade die Parkplatz-Situation aus. So wies Gerhard Walz (CDU/FWH) darauf hin, dass die Planung der Parkplätze mit der Zufahrt zum anvisierten Vollsortimenter in diesem Bereich kollidiert.

UBL-Rat Matthias Kaupp fand es mit Blick auf die detaillierte Planung gut, dass man jetzt wisse, was der Um- und Anbau koste. Für dieses Geld wäre in seinen Augen allerdings auch der Bau einer Mehrzweckhalle auf dem Bus möglich. Theo Schuon sah nicht nur ein "Riesenproblem mit den Parkplätzen", er fragte ebenfalls, was für Veranstaltungen unter diesen Voraussetzungen künftig in der Festhalle überhaupt möglich seien. Erschrocken zeigte sich Theo Schuon von den Kosten, die deutlich über den bisherigen Schätzungen liegen würden.

"Die Gegner wärmen immer wieder die gleichen Argumente auf"

"Die Gegner wärmen immer wieder die gleich Argumente auf", erklärte Karl Braun (DBH) und erinnerte an den Mehrheitsbeschluss des Gemeinderats – den "man akzeptieren sollte". Erschrocken sei er zwar auch über den jetzt im Raum stehenden Betrag, und man müsse die Kosten durchforsten.

Doch erinnerte auch Karl Braun daran, dass der Haiterbacher Eigenanteil über die Zuschüsse noch deutlich reduziert werden könne. Wie Matthias Kaupp in Sachen Mehrheitsbeschluss erwiderte, sei bisher aber noch kein Baubeschluss gefasst worden – und bis jetzt sei alles noch "ergebnisoffen".