Alle gemeldeten Haiterbacher Vorhaben erhalten ELR-Förderung / Schwerpunktgemeinde bekommt 823 060 Euro
Von Hans Schabert und Sebastian Bernklau
Haiterbach. Erst seit kurzem weiß Haiterbach, dass man ELR-Schwerpunktgemeinde ist. Was das konkret bedeutet, erfuhr man in der Stadt bei der Vergabe der diesjährigen Mittel für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR). Die Kommune schaffte einen Durchmarsch: Alle beantragten Projekte werden auch gefördert.
"Unsere Anträge sind alle durch", freut sich Bürgermeister Andreas Hölzlberger. Überzeugt dürfte das zuständige Ministerium auch haben, dass in der als Schwerpunktgemeinde anerkannten Stadt die Maßnahmen von einer intensiven Bürgerbeteiligung begleitet werden. Nur das viel größere Crailsheim erhält im Land eine ähnlich hohe Summe wie die Kuckucksstadt. Der größte Teil des Geldes fließt mit über 340 000 Euro in die Ortsmitte von Beihingen, wo eine Gewerbebrache zum schmucken Ortsmittelpunkt werden soll.
Doch nicht nur Beihingen darf sich freuen. Auch das kleine Altnuifra bekommt einen großen Brocken Finanzhilfen. 200 000 Euro fließen in die Erweiterung der Produktions- und Verwaltungsfläche von MS Schuon. In Oberschwandorf unterstützt das Land gleich zwei Projekte. Zunächst einmal gibt es 176 000 Euro für die Bäckerei Broß, die das neben der Niederlassung befindliche leer stehende Gebäude abreißen und seine Backstube erweitern will. Das zweite geförderte Projekt betrifft die Neugestaltung der gesamten Ortsmitte, in der sich etliche nicht gerade hübsch anzusehende Gebäude befinden.
Die Neugestaltung geht die Kommune in Form einer Bürgerbeteiligung an. dafür gab es vom Land einen Zuschuss von fast 25 000 Euro. In Haiterbach geht die Förderung an zwei Privatunternehmer. Den Bau einer Lagerhalle von Rainer Schrag Elektrotechnik fördert das Land mit gut 25 000 Euro, den Neubau einer Werkstatt bei "Moto-AS Alexander Schwarz" im Industriegebiet Lange Äcker mit 57 000 Euro.
Von nahezu 61 Millionen Förderung für den ländlichen Raum durch das diesjährige ELR-Programm gehen fast zwei Millionen Euro in die Calwer Kreisgemeinden. Einen aus seiner Sicht "nicht unerheblichen Anteil" daran habe er, lässt der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Blenke mitteilen. Denn wie schon zu CDU/FDP-Regierungszeiten habe er sich nach wie vor dafür eingesetzt, dass die Kommunen um Enz und Nagold beim Fördermittelfluss nicht zu kurz kommen.
Als konkretes Beispiel nennt er die Förderung der Beihinger Meisterhöfe. Auf Vermittlung und im Beisein von Blenke fand im November in Stuttgart ein Gespräch zwischen Bürgermeister Hölzlberger und dem zuständigen Abteilungsleiter im Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Hartmut Alker, statt. Der sagte nach Anhörung des schlüssigen Konzepts "wohlwollende Prüfung" besonders für das Vorhaben "Beihinger Meisterhöfe" zu.