Im Frühjahr soll es Gewissheit über die Zukunft der Festhalle geben. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Alte Festhalle könnte aber auch einem Einkaufsmarkt weichen / Rat will sich im Frühjahr mit Thema befassen

Von Markus Katzmaier

Haiterbach. Wie geht es mit der Alten Festhalle weiter? Das kommende Jahr soll Gewissheit in dieser Frage bringen. Derzeit stehen die Zeichen eher auf Sanierung, wobei bei ernsthaftem Interesse eines Vollsortimenters auch ein Abriss zugunsten eines Einkaufsmarktes wohl nicht auszuschließen ist.

Die Alte Festhalle beschäftigte den Haiterbacher Gemeinderat jüngst bei seiner Klausurtagung. Wieder einmal, muss man sagen, da dieses Thema schon im Vorjahr auf der Tagesordnung stand. Die Haltung seinerzeit: Die Festhalle soll nicht abgerissen, sondern erhalten werden. Nun habe man sich darauf verständigt, sich im Gemeinderat im März/April mit dem weiteren Vorgehen in Sachen Festhalle zu beschäftigen, teilt Bürgermeister Andreas Hölzlberger auf Nachfrage mit.

Laut Bürgermeister ist es angedacht, eine Arbeitsgruppe für die Festhalle mit Vertretern der Stadtverwaltung, aus allen Gemeinderatsfraktionen sowie den Hauptnutzern von Vereinsseite – das wären Stadtkapelle, Feuerwehr und Liederkranz – ins Leben zu rufen. Aufgabe dieser Arbeitsgruppe sei es dann, ein so genanntes Pflichtenheft mit den Anforderungen an eine künftige – sanierte – Halle aufzustellen. Dies könnte hauptsächlich den Platzbedarf betreffen. Wobei Hölzlberger gleich darauf verweist, dass die Möglichkeiten baulich eingeschränkt sind. Alles, was einen Eingriff in die Statik erfordere, sei aufgrund der Bauweise der Halle ausgeschlossen.

Ist das Ziel erst einmal festgeschrieben, könnte es zu einem kreativen Wettbewerb kommen. Hölzlberger könnte sich so eine Mehrfachbeauftragung von Architekturbüros vorstellen, die dann ihre Konzepte entwickeln – und das in einem Kosterahmen, der nach Möglichkeit eine bis 1,5 Millionen Euro nicht übersteigen soll. Für eine bauliche Umsetzung sieht Hölzlberger einen Zeithorizont von fünf, sechs Jahren – so lange es noch möglich ist, die Maßnahme in das Stadtsanierungsprogramm aufzunehmen.

So sieht der mögliche Fahrplan in Sachen Festhalle aus. Allerdings erreichen den Bürgermeister in diesen Tagen auch Anfragen, ob man denn nun tatsächlich die Festhalle abreißen wolle. Ursprung für derlei Gerüchte sind dem Vernehmen nach Sondierungsgespräche von Gemeinderatsmitgliedern mit Anwohnern der Festhalle, ob sie sich einen Verkauf ihres Grundstücks vorstellen könnten. Hintergrund ist, was in der jüngsten Gemeinderatssitzung anklang: Es soll einen Investor geben, der Interesse hat, im Bereich des Nettomarktes einen weiteren Einkaufsmarkt anzusiedeln. Dafür müsste aber die Festhalle weichen.

Von diesem Interesse hat Hölzlberger gehört, allerdings gebe es, wie schon im Gemeinderat auf Nachfrage beantwortet, keine Anfrage an die Stadtverwaltung. Die befinde sich somit auch nicht in Verhandlungen.

Dennoch schließt auch Hölzlberger einen möglichen Abriss der Festhalle nicht aus. Wenn es ein ernsthaftes Interesse eines Vollsortimenters oder eines Drogeriemarktes gäbe, müsse man sich damit im Gemeinderat beschäftigen. "in so einer Frage könnte ich mir sogar einen Bürgerentscheid vorstellen", sagt Hölzlberger. So ein Markt könne Haiterbach Auftrieb geben, wobei es in der Vorstellung von Hölzlberger dann mehr als ein mit dem Netto vergleichbarer Discounter sein müsste.

Allerdings hätte ein Investor ein enges Zeitfester. Wenn der Gemeinderat sich im Frühjahr damit beschäftigen wolle, müssten bis Februar Konzepte vorliegen.