Beim Brand eines Hauses in Oberschwandorf im Sommer war die Haiterbacher Feuerwehr intensiv im Einsatz    Foto: Hofmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Gemeinderat verabschiedet neuen Bedarfsplan / Mit Fahrzeugen ist man gut ausgestattet

Die Haiterbacher Feuerwehr weiß jetzt, wo sie steht. Der vom Gemeinderat abgesegnete neue Feuerwehrbedarfsplan bescheinigt eine gute Fahrzeugausstattung, allerdings auch Probleme bei der Verfügbarkeit.

Von Angela Baum

Haiterbach. Der letzte Feuerwehrbedarfsplan für die Freiwillige Feuerwehr Haiterbach datiert aus dem Zeitraum 2008 bis 2013. Danach wurde er nicht mehr fortgeschrieben, da noch einige Maßnahmen und Beschaffungen ausstanden. Nun legte Feuerwehrkommandant Volker Renz den Feuerwehrbedarfsplan für die Jahre 2015 bis 2020 dem Gemeinderat vor, der diesen befürwortete.

Inhaltlich waren Erhebungen zur Personalstruktur und zur Zukunftsplanung Inhalte des neuen Feuerwehrbedarfsplanes. Er macht Aussagen zur Tages- und Nachtverfügbarkeit der Einsatzkräfte, was besonders angesichts vermehrter Schichtarbeit der Feuerwehrmänner erforderlich war. Zudem wurde der Ausbildungsstand der einzelnen Feuerwehrmänner erhoben, dies im Hinblick auf die Verfügbarkeit von geeigneten Maschinisten, Führungskräften, Gruppenführern und Atemschutzgeräteträgern. Zudem zeigt der neue Feuerwehrbedarfsplan, ob es für die Fahrzeuge am Standort auch den hierfür erforderlichen Personalbestand gibt.

Der Bedarfsplan ist in fünf Teilabschnitte unterteilt. Zunächst wird die Gemeindestruktur analysiert, danach die Feuerwehrstruktur und die Abteilungsstrukturen. Daraus ergibt sich eine Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Gemeindefeuerwehr und der Abteilungswehren. Ein weiterer Teil der Feuerwehrbedarfsplanung bewertet das örtliche Risiko, ein letzter Abschnitt umfasst eine Fahrzeug-Konzeption.

Der Feuerwehrbedarfsplan listet alle Pflegeheime und Altenheime auf, benennt die Schulen und Aussiedlerhöfe sowie abgelegene Gebäude und listet Tiefgaragen, Versammlungsstätten und historische Gebäude in Haiterbach und den Ortsteilen auf. Als besondere Gefährdungen benennt der Feuerwehrbedarfsplan die Überschwemmungsgebiete, etwa bei Waldachtal oder in Tallagen, und zeigt überschwemmungsgefährdete Gebiete auf. Dies sind etwa die Beihinger Uferstraße und die Talstraße, die Unterschwandorfer Mühlstraße und die Talaue.

Ein weiterer Punkt ist die Löschwasserversorgung, die minutiös aufgelistet wird. Die Freiwillige Feuerwehr Haiterbach verfügt insgesamt über 186 Feuerwehrmänner und Frauen. Der aktiven Abteilung gehören 138 Feuerwehrleute an, in der Jugendfeuerwehr sind es 22 und in der Altersabteilung 26. Außer in Altnuifra gibt es überall eine Jugendfeuerwehrabteilung.

Gut ausgerüstet ist die Feuerwehr mit Fahrzeugen. So verfügt sie über sechs Löschfahrzeuge, einen Rüst- und Gerätewagen sowie über zwei MTW. Eine Nachbarschaftshilfe anderer Wehren ist aufgrund der topografischen Lage und der Entfernungen nicht innerhalb der Hilfsfristen möglich. Im Zeitraum von zehn bis 45 Minuten wäre überörtliche Verstärkung möglich. Betrachtet man die Einsatzstatistik, fallen Fehlalarme der Brandschutzanlagen ins Gewicht. In den letzten vier Jahren gab es 25 Brandeinsätze, 92 technische Hilfsleistungen, drei Tiereinsätze, 14 Notfalleinsätze und 26 sonstige Einsätze der Feuerwehr. Drei Einsätze fanden statt im Rahmen der Überlandhilfe, etwa beim Großbrand in Pfalzgrafenweiler im Frühjahr.

Probleme bereitet die Tages- und Nachtverfügbarkeit der Feuerwehr, dies wird durch einen genauen Einsatzplan abgemildert. Kommandant Volker Renz warb dafür, dass Betriebe in Haiterbach Feuerwehrangehörige einstellen und diese dann bei Einsätzen schnell verfügbar sind.